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Praktische Unterstützung für Führungskräfte

Gemeinsame Broschüre "Psychische Erkrankung am Arbeitsplatz - Eine Handlungsleitlinie für Führungskräfte" des Dachverbands Gemeindepsychiatrie und der Barmer GEK in Köln vorgestellt.   Psychische Erkrankungen nehmen zu und machen sich in der Arbeitswelt immer häufiger bemerkbar: Sie sind der zweithäufigste Grund für Fehlzeiten am Arbeitsplatz. In puncto psychischer Gesundheit sind Unternehmen daher gefragter denn je. Sie können sich einerseits für die Prävention von psychischen Erkrankungen engagieren. Andererseits können sie dafür sorgen, dass betroffene Beschäftigte eine angemessene Unterstützung erfahren – und dem Betrieb erhalten bleiben. Bisher mangelte es dabei an für Laien verständlichen Anleitungen. Erstmals unterstützt eine neue Broschüre des Dachverbands Gemeindepsychiatrie und der Barmer GEK Führungskräfte mit praktischen Handlungsempfehlungen. Am 18. Juni 2014 wurde sie im Atelier Jahn in Köln von Wolfgang Faulbaum-Decke, Vorsitzender des Dachverbands Gemeindepsyichiatrie sowie Heiner Beckmann, NRW-Landesgeschäftsführer der Barmer GEK der Öffentlichkeit vorgestellt.

"Innerbetriebliche Gesundheitsfürsorge ist eine Frage an das Management. Führungskräfte sollten daher Strategien zur psychischen Gesundheitsförderung und des Betrieblichen Eingliederungsmanagements in ihre Führungspraxis einbeziehen", bekräftigte Wolfgang Faulbaum-Decke. "Mit dieser Handlungsleitlinie möchten wir daher Unternehmen gezielt dabei unterstützen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die psychische Gesundheit von Mitarbeitern einen hohen Stellenwert einnimmt. Nur so können Berührungsängste bei allen Beteiligten abgebaut werden", erklärt Heiner Beckmann.

Wichtiger Bestandteil der Handlungsleitlinie ist daher auch eine Hilfestellung zur Einbindung von erkrankten Beschäftigten. Dies kann beispielsweise durch die Inanspruchnahme Integrationsfachdienste erfolgen, die im Zusammenhang mit weiteren Hilfen ambulanter Trägerorganisationen vorgestellt werden.

Darüber hinaus enthält die Broschüre Erklärungen rund um die häufigsten psychischen Erkrankungen, deren jeweilige Auswirkung auf den Berufsalltag, spezielle Tipps für verschiedene Mitarbeitergespräche oder eine Checkliste zur Früherkennung von Verhaltensänderungen. Anhand letzterer können Chefs Anzeichen etwa für einen drohenden "Burn-out" bei ihren Mitarbeitern erkennen und rechtzeitig handeln.

Autoren der Broschüre sind Günter Rütgers, Diplom-Sozialarbeiter und Wolfgang Schüchter, Diplom-Psychologe. Rütgers ist langjährig in verschiedenen Arbeitsfeldern der psychiatrischen Versorgung und in Integrationsfachdiensten als Berater und Referent tätig. Schüchter arbeitet seit 25 Jahren u.a. als Unternehmensberater sowie Coach und Personaltrainer für Führungskräfte.

Birgit Görres, Geschäftsführerin des Dachverbands Gemeindepsychiatrie, bedankte sich bei der Vorstellung der Broschüren bei Andrea Jakob-Pannier und Solveig Wessel von der Barmer GEK Hauptverwaltung für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Konzeption und redaktionellen Arbeit.

Die Illustration der Broschüre hat der Kölner Künstler Rolf Jahn beigesteuert, der seit vielen Jahren Malworkshops für Menschen in psychiatrischen Einrichtungen gibt. "Mit meinen Bildern möchte ich anregen – der Betrachter soll darin etwas erkennen, das ihm vorher unbekannt war", berichtet Jahn. Seine Zeichnungen vermitteln einfühlsam die charakteristischen Merkmale der häufigsten seelischen Erkrankungen und geben einen Einblick in deren emotionale Ebene.