Unser Verband vertritt deutschlandweit die Interessen der Träger gemeindepsychiatrischer Hilfen. Er setzt sich für eine inklusive und vorrangig ambulante Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und seelischen Behinderungen ein, die die Bedürfnisse der Betroffenen in den Mittelpunkt stellt und ihnen Teilhabechancen in der Gemeinschaft eröffnet. Gemeindepsychiatrische Anbieter sorgen im Netzwerk mit Therapeuten, Ärzten, Betreuern, Angehörigen und ehrenamtlich Engagierten dafür, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen wohnortnahe und niedrigschwellige medizinische, therapeutische und rehabilitative Hilfen erhalten. Auf der Seite [Über uns] erfahren Sie mehr.
In Deutschland wachsen etwa 4 Millionen Kinder und Jugendliche in Familien auf, die durch psychische Erkrankungen oder Sucht belastet sind.
Ein fraktionsübergreifender Antrag könnte jetzt endlich ein sichtbares Zeichen setzen: „Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen“.
Bereits 2019 formulierte eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter der Leitung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) klare Empfehlungen. Doch viele wichtige Ansätze, wie familienorientierte Hilfen über Sozialgesetzbücher hinweg, wurden bislang nicht umgesetzt.
Dringender Handlungsbedarf
Die aktuellen Multikrisen – Klimakrise, Ukraine-Krieg, und die Folgen der Corona-Pandemie – verschärfen die psychische Belastung vieler Familien.
➡️ Jedes vierte Kind in Deutschland zeigt inzwischen Symptome psychischer Erkrankungen.
➡️ Besonders betroffen: Kinder aus psychisch oder suchtbelasteten Familien.
Gemeinsam handeln: Ein Zeichen der Hoffnung!
Es ist ermutigend, dass die Fraktionen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP einen gemeinsamen Antrag eingebracht haben. Dieser soll:
➡️ den Zugang zu Hilfsangeboten erleichtern,
➡️ die Zusammenarbeit zwischen Arbeitsfeldern stärken und
➡️ offene Empfehlungen der Arbeitsgruppe aufgreifen.
An alle, die Verantwortung tragen: Nutzen Sie die verbleibende Zeit der 20. Wahlperiode, um diesen wichtigen Antrag zu beschließen. Setzen Sie ein Zeichen und schaffen Sie Perspektiven für die betroffenen Kinder und ihre Familien!
Das Bündnis für Kinder aus psychisch oder suchtbelasteten Familien, in dem wir vom Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. aktiv mitwirken, unterstützt diesen Antrag. Wir sind bereit, gemeinsam mit Politik und Gesellschaft die Umsetzung voranzutreiben.
➡️ Unsere Geschäftsführerin Tina Lindemann wird am Mittwoch, den 18.12.2024, 15:00 – 16:45 Uhr als Sachverständige zur öffentlichen Anhörung im Bundestag auftreten.
Psychische Belastungen nehmen in unserer Gesellschaft weiter zu – gleichzeitig fehlt es Betroffenen und deren Angehörigen oft an geeigneter Orientierung und passgenauen Hilfsangeboten. Hier setzt das Modellprojekt OBEON an: OBEON – Orientierungshilfe und Beratung online – unterstützt Menschen in seelischen Belastungssituationen sowie deren Angehörige und Zugehörige. Durch ein niedrigschwelliges, digital zugängliches Angebot erleichtert OBEON den Zugang zu passenden Unterstützungsangeboten.
Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit, wurde OBEON trialogisch von Betroffenen, Angehörigen und psychosozialen Fachkräften gemeinsam entwickelt. Dieser partizipative Ansatz garantiert, dass alle Perspektiven in die Gestaltung der Angebote einfließen und damit eine bedarfsgerechte Unterstützung bereitgestellt wird.
Detaillierte Informationen zu den bisherigen Erfahrungen und den Erfolgen des ersten Beratungsjahres finden Sie in unserer aktuellen Pressemitteilung.
Unser Ziel: Eine benutzerfreundliche Website, die alle Stakeholder – Mitglieder, Betroffene, Angehörige, Fachleute, Politik und die breite Öffentlichkeit – erreicht und besonders niedrigschwellig auf die Bedürfnisse von Menschen mit psychischen Belastungen und deren An- und Zugehörige eingeht.
Was erwartet Sie? Eine klar strukturierte Website mit einem gemeinsamen Bereich und drei speziellen Segmenten:
Jeder Bereich soll zeigen, wie der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. die jeweilige Zielgruppe unterstützt und was wir für Sie leisten. Die Inhalte und Funktionen werden gemeinsam mit den Nutzergruppen gestaltet – für eine passgenaue, bedarfsorientierte Website.
Mit den Schwerpunkten Partizipation, Selbsthilfe und Trialog setzen wir auf Empowerment und fördern die gesellschaftliche Teilhabe. Diese Werte werden wir auch im Projekt aktiv leben – im Projektteam, Betroffenenbeirat, in Arbeitsgruppen und der Öffentlichkeitsarbeit – damit alle Perspektiven in die Gestaltung der neuen Website einfließen.
Unsere neue Website wird einen Raum bieten, in dem Lebenswelt- und Fachkompetenz zusammenkommen und voneinander lernen können.
Dieses Projekt wird von der BARMER unterstützt.
Psychische Krisen erfordern oft schnelles Handeln, verantwortungsvolle Entscheidungen und Kommunikationsfähigkeiten, die Vertrauen schaffen. Dieses Handbuch richtet sich an Fachkräfte im Rettungsdienst, in Notaufnahmen und an alle, die psychiatrische Notfälle bewältigen müssen. Es bietet praktische Ansätze für Ersteinschätzung, Deeskalation, medizinische und rechtlich abgesicherte Entscheidungen und vermittelt kompakt alles Wesentliche, um die Einschätzung der Situation und die Versorgung von Menschen in psychischen Krisen zu verbessern.
Auch OBEON wird als internetbasiertes Hilfsangebot vorgestellt. OBEON-Beraterin Antje Buchhorn und Tina Lindemann (Geschäftsführung des Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V./ Projektleitung OBEON) haben das Buchprojekt als Autorinnen mit ihrem Beitrag zur Entwicklung und Umsetzung des Modellprojektes unterstützt und verdeutlichen das Potenzial und die Wichtigkeit digitaler Hilfen.
Dieses Buch ist ideal für Rettungsdienstpersonal, Notfallaufnahmen, angehende Psychiatrie-Mitarbeiter:innen und alle Interessierten, die sich ein fundiertes Wissen über Notfallpsychiatrie und Krisenhilfe aneignen möchten. Die verständliche, prägnante Darstellung macht es zu einer wertvollen Ressource für alle, die psychische Krisen im präklinischen Umfeld besser verstehen und bewältigen möchten.
„Präklinische Notfallpsychiatrie und Krisenhilfe: Ersteinschätzung, Risikobewertung, Intervention, Rechts- und Versorgungskontext“ von Simon Kurzhals (Hrsg.)
➡️ Zum Buch
Als Teil des Bündnisses „Zusammen für Demokratie" engagiert sich der Dachverband Gemeindepsychiatrie e. V. aktiv für den Schutz demokratischer Werte und Menschenrechte. In Zeiten zunehmender Polarisierung und menschenfeindlicher Rhetorik ist es wichtiger denn je, für eine gerechte und solidarische Gesellschaft einzustehen.
Die aktuellen Debatten, die von rassistischen und ausgrenzenden Positionen befeuert werden, gefährden den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Der Dachverband Gemeindepsychiatrie e. V. sieht es als seine Aufgabe, die Würde und Rechte aller Menschen zu schützen – insbesondere derjenigen, die aufgrund seelischer Krisen oft an den Rand gedrängt werden. Auch Angehörige und Zugehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen und seelischer Belastung werden einbezogen.
Unsere Werte sind fest in den Prinzipien der Antistigmatisierung, Partizipation und Teilhabe verankert. Wir setzen uns für eine vorrangig ambulante Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein, die nicht nur Unterstützung im Alltag bietet, sondern auch die aktive Teilnahme am Leben in der Gesellschaft ermöglicht. Für uns bedeutet Demokratie nicht nur politische Teilhabe, sondern auch Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen in allen Lebensbereichen.
Gemeinsam mit 68 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen im Bündnis „Zusammen für Demokratie“ setzen wir uns für eine Gesellschaft ein, die auf Respekt, Toleranz und sozialem Zusammenhalt baut. Denn nur durch ein starkes Miteinander können die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit bewältigt werden.
Zusammen für Demokratie. Im Bund. Vor Ort. Für Alle.
➡️ Zur aktuellen Stellungnahme
Das Projekt GiBS („Gemeindepsychiatrie und ihr Beitrag zur Suizidprävention – Möglichkeiten, Bedarfe, Visionen“) wurde von September 2023 bis August 2024 durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Schwerpunkte waren eine umfassende Online-Befragung der Mitgliedsorganisationen des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V. sowie leitfadengestützte Interviews mit Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen.
Das Projekt erbrachte vielfältige Impulse für die Weiterentwicklung der Suizidprävention. Wir hoffen, mit dem Ergebnisbericht möglichst viele interessierte Menschen zu erreichen.
Den vollständigen Bericht können Sie [hier] herunterladen. Alternativ schicken wir Ihnen gerne die pdf-Datei zu. Wenden Sie sich dazu bitte an unsere Geschäftsstelle:
Am 6. September gedachten Betroffene, An- und Zugehörige gemeinsam mit Politiker:innen und Vertreter:innen der Verbände des Kontaktgesprächs Psychiatrie der Opfer von Patientenmorden und Zwangssterilisation im Nationalsozialismus.
Im Zentrum der Veranstaltung standen die Forderung nach offizieller Anerkennung der systematischen Ermordung und Zwangssterilisation als lebensunwert deklarierter Menschen zur NS-Zeit und die von Martina Heland-Graef initiierte „Petition zur politischen Opfer-Anerkennung der ermordeten Menschen in der Psychiatrie mit Beginn der ‚Aktion T4‘ von Hitler“.
Im Anschluss fand ein Gang in Stille zum „Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ in der Tiergartenstraße 4 in Berlin statt.
Bitte unterzeichnen und teilen Sie die Petition!
➡️ [Zur Petition]
Hier finden Sie zusätzlich eine Unterschriftenliste zum Ausdruck. Hiermit können Sie selbstständig Unterschriften sammeln und postalisch einreichen an das
Sekretariat des Petitionsausschusses
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Mitzeichnungsfrist ist der 17.10.2024!
Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung der Stiftung Topographie des Terrors und der Stiftung für Soziale Psychiatrie sowie in Kooperation mit dem Gedenkort e.V. durchgeführt. Wir bedanken uns herzlich für die Zusammenarbeit!
Aus allen Zeiten das Beste nehmen.
„Aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.“ – Erich Kästner
Dieses wundervolle und ermutigende Zitat von Erich Kästner haben wir uns zu Herzen genommen und uns getraut, unsere Jahrestagung kurzfristig „umzubauen“.
Wir haben bereits zahlreiche Rückmeldungen erhalten, dass sowohl die Übernachtungsmöglichkeiten in Schwerin kaum ausreichend sind, als auch die Anreisebedingungen leider sehr unzufriedenstellend und schwierig zu organisieren sind.
Daher haben wir beschlossen, aus diesen „Steinen“ etwas Schönes zu bauen, indem wir unsere Jahrestagung in eine vollständig digitale Veranstaltung umgestalten.
Sollten Ihnen hierdurch bereits Unannehmlichkeiten entstanden sein, bitten wir ausdrücklich um Entschuldigung!
Wir würden uns freuen, mit Ihnen am 12.09. und 13.09.2024 eine zukunftsweisende digitale Jahrestagung für die Gemeindepsychiatrie erleben zu können.
#Mensch #Gemeindepsychiatrie #Zukunft
Bitte teilen und veröffentlichen Sie unsere Einladung. Herzlichen Dank!
Wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch mit Ihnen.
Wir freuen uns auf Sie!
[Zum Programmflyer]
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Die Verbände des Kontaktgesprächs Psychiatrie gedenken seit 2009 am ersten Septemberwochenende mit einer Informationsveranstaltung unter der Überschrift „Gegen das Vergessen – Aus der Geschichte lernen“ der Opfer der Patient:innenmorde und Zwangssterilisation zur Zeit des Nationalsozialismus.
Das diesjährige Symposium findet am Freitag, dem 6. September, ab 14:00 Uhr in Berlin statt.
In Zusammenarbeit mit Betroffenen und ihren Angehörigen/Zugehörigen wird die Ruth-Fricke-Stiftung stellvertretend am 6. September eine Petition zur Opferanerkennung und Opferentschädigung durch den deutschen Bundestag einreichen. Basierend auf Respekt, Würde und Anerkennung sollen den getöteten und zwangssterilisierten Menschen wieder Namen und Gesichter gegeben werden. Gegen das Vergessen.
Betroffene, Angehörige/Zugehörige und interessierte Teilnehmende diskutieren mit geladenen Politiker:innen über die Petition und über die Frage, warum Gleichstellung und Entschädigung der Opfer so lange nicht erfolgt sind. Auch wird thematisiert, wie die Erinnerung an die grausamen Verbrechen in Zukunft gestaltet werden soll. Anschließend findet ein Gang in Stille zum „Gedenkort für die Opfer der NS-„Euthanasie“-Morde statt, wo die Namen ermordeter Patient:innen verlesen werden.
Das Social Media Kit zur Veranstaltung ➡️ Social Media Kit
Mit der erfolgreichen Gründung der neuen Bundesarbeitsgemeinschaft Seelische Familiengesundheit setzt der Dachverband seine Erfolgsgeschichte rund um die Unterstützung psychisch belasteter Familien fort.
Mitglieder aus ganz Deutschland haben am 09.08.2024 in Köln bei der Stiftung Leuchtfeuer im Rahmen der 1. Klausurtagung diese zukunftsfähige Plattform geschaffen. Es wurden erste Ziele definiert und der künftige Rahmen festgelegt. Die hochmotivierten Teilnehmer:innen aus ganz Deutschland werden sich künftig sowohl online als auch jährlich in Präsenz treffen. So können die weiteren Entwicklungen auf regionaler und bundespolitischer Ebene aufgegriffen und für die Dachverbandsmitglieder nutzbar gemacht werden.
Engagierte Mitglieder sind herzlich eingeladen sich aktiv zu beteiligen!
Weitere Informationen sind bei unserem Mitglied des Vorstandsteams Dagmar Wiegel, dwiegel(at)stiftung-leuchtfeuer.de möglich.
Am 17. Juni hat das Bündnis „AfD-Verbot jetzt!“ im Rahmen einer Pressekonferenz sich und seinen Aufruf vorgestellt. Getragen von Engagierten aus der Zivilgesellschaft, Jurist:innen, Sozialarbeiter:innen, gewerkschaftlich Aktiven und Klimabewegten, fordert das Bündnis die Einleitung eines Parteiverbotsverfahrens der „Alternative für Deutschland“.
Unter dem Aufruf „Menschenwürde verteidigen – AfD-Verbot jetzt!“ erläutert das Bündnis die konkrete Bedrohung für das Wohlergehen, die körperliche Unversehrtheit und das Leben aller Menschen, die nicht in das Weltbild der rechtsextremen Partei passen.
Auch auf die Legitimität eines solchen Verbotes wird eingegangen: Die Anforderungen an ein Parteiverbot seien zu Recht hoch, dennoch sehe „das Grundgesetz in Artikel 21 Abs. 2 die Möglichkeit des Parteiverbots in einem rechtsstaatlichen Verfahren explizit vor – und das aus guten Gründen. Die Entscheidung, ein Parteiverbot zu ermöglichen, wurde nach 1945 bewusst getroffen, um eine Wiederholung der Katastrophe des Nationalsozialismus und eine Entwicklung des Parteiwesens wie in der Endphase der Weimarer Republik zu verhindern‘“ (BVerfG, Urt. v. 17.01.2017 - 2 BvB 1/13 -, Rn. 514).
Möchten Sie helfen, unser Beratungsangebot zu den Menschen zu bringen, die es benötigen?
Dann laden wir Sie herzlich ein, die Inhalte unseres Social-Media-Kits zu nutzen und das Modellprojekt OBEON – Orientierungshilfe und Beratung Online in seelischen Belastungssituationen auf Ihren Kanälen zu präsentieren. Erwähnen oder verlinken Sie uns in Ihrem Beitrag oder teilen Sie einfach unseren speziell vorbereiteten Post zur Vorstellung von OBEON! Damit helfen Sie uns, eine größere Reichweite zu erzielen.
Sie finden uns auf ➡️ Facebook, ➡️ Instagram und ➡️ LinkedIn.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an unseren Social-Media- und Content-Manager Martin Pfeil: obeon.content(at)gmail.com
Wir danken für Ihre aktive Beteiligung und Unterstützung bei der Verbreitung von OBEON über Ihren Social-Media-Kanal. Helfen Sie uns, die Menschen zu erreichen!
Unsere Geschäftsführerin Birgit Görres verabschiedet sich nach 25 Jahren engagierter Arbeit für den Dachverband in den wohlverdienten Ruhestand. In dieser Zeit hat sie die Gemeindepsychiatrie in Deutschland auf vielerlei Ebene entscheidend mitgestaltet und vorangebracht.
Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die konstruktive Übergabe!
Den Staffelstab im Amt der Geschäftsführerin übernimmt Tina Lindemann, M.A., vormals Stv. Geschäftsführerin und Projektleiterin von OBEON. Das neue Geschäftsführungsteam wird ergänzt durch Lisa Burzywoda, M.A., bislang als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und psychosoziale Versorgung beim Dachverband tätig.
Wenn Sie mehr über uns erfahren wollen, folgen Sie uns gerne auf LinkedIn:
➡️ Tina Lindemann
➡️ Lisa Burzywoda
Wir freuen uns mit Ihnen auf eine großartige, engagierte und synergetische Zusammenarbeit für eine moderne, partizipative Zukunft der Gemeindepsychiatrie, in deren Mittelpunkt steht, worum es wirklich geht: der Mensch!
Mit der digitalen Beratungsplattform OBEON (www.obeon.de) bietet der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. mit einigen Mitgliedern als Kooperationspartner:innen seit September 2023 ein neues Beratungsangebot für Erwachsene mit psychischer Erkrankung / seelischer Belastung sowie ihre An- und Zugehörigen. Die beteiligten Kooperationspartner:innen finden Sie auch auf der Website.
Persönlich, professionell, kostenfrei und anonym – per Chat, E-Mail und Video.
Sie finden OBEON jetzt auf Instagram, Facebook und LinkedIn.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Projektleiterin Tina Lindemann,
lindemann(at)psychiatrie.de.
Am 1. September 2023 startete das Projekt GiBS („Gemeindepsychiatrie und ihr Beitrag zur Suizidprävention – Möglichkeiten, Bedarfe, Visionen“), welches vom Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. bis einschließlich August 2024 durchgeführt und durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird.
Das Forschungsprojekt legt den Schwerpunkt auf die Identifikation und Beschreibung der aktuell vorhandenen, der tatsächlich nötigen sowie der künftig möglichen strukturellen und konzeptionellen Beiträge gemeindepsychiatrischer Träger zur Suizidprävention.
Hierzu wird im ersten Schritt eine Online-Befragung unter den aktuell rund 200 Mitgliedsorganisationen des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V. durchgeführt. Anschließend werden wir über leitfadengestützte Fokusgruppen- und Einzelinterviews die Erfahrungen und Bedarfe von Betroffenen, An-/Zugehörigen sowie Fachpersonen aus der Praxis ermitteln.
Ein weiterer Projektbaustein ist die umfassende Recherche zu Onlinehilfen für Menschen mit Suizidgedanken. In diesem Kontext sollen insbesondere mögliche Verknüpfungen zum Projekt OBEON (Onlineberatung für Menschen in seelischen Belastungs- und Krisensituationen) und seiner Beratungsplattform identifiziert werden.
Das Projekt GiBS ist partizipativ und praxisnah ausgerichtet. Die einzelnen Schritte werden mit Expertinnen und Experten aus Erfahrung (Betroffene und An-/Zugehörige) sowie mit langjährig in der Gemeindepsychiatrie tätigen Fachpersonen abgestimmt.
Angesichts der besonderen Sensibilität der Thematik legen wir höchsten Wert auf Datensicherheit und DSGVO-Konformität. Zudem treffen wir alle uns möglichen Vorkehrungen, damit das Wohlbefinden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Interviews gesichert ist.
Die Projektergebnisse möchten wir vielfältig nutzen: Erstens ist eine wissenschaftliche Aufbereitung und Veröffentlichung geplant. Zweitens werden wir die gewonnenen Erkenntnisse in die aktuelle Entwicklung einer nationalen Suizidpräventionsstrategie einbringen. Dazu hat uns das Bundesministerium für Gesundheit ausdrücklich eingeladen. Ein dritter Aspekt liegt uns darüber hinaus besonders am Herzen: Wir möchten die Projektergebnisse in die Gemeindepsychiatrie zurückspiegeln und interne Entwicklungsprozesse anstoßen. Dazu kann, je nach Projektverlauf und Resultaten, auch die Erstellung von konkreten Materialien gehören.
Über den Projektverlauf werden wir regelmäßig informieren. Wir freuen uns auf Ihre Mitwirkung und auf den Austausch mit Ihnen!
Wer Anregungen einbringen oder Fragen stellen möchte, kann sich gerne an die Projektleiterin Dr. Elke Prestin wenden: prestin(at)psychiatrie.de.
Team:
Lisa Burzywoda (Referentin)
Dr. Elke Prestin (Projektleitung)
Melanie Schock (Referentin)
Die Mitgründerin und Geschäftsführerin von Irrsinnig Menschlich e.V. Dr. Manuela Richter-Werling wird am 09. Oktober 2023 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Damit würdigt er ihr langjähriges gesellschaftliches Engagement und ihren herausragenden Einsatz für die Verbesserung der psychischen Gesundheit von jungen Menschen in Bildung und Ausbildung und für die Entstig-matisierung psychischer Krankheiten in Deutschland.
In der offiziellen Begründung heißt es: „Manuela Richter-Werling hat den Verein ‚Irrsinnig Menschlich‘ mitgegründet, der Programme zur Aufklärung über und Hilfe bei psychischen Erkrankungen anbietet. Unter ihrer Leitung wurde bereits vor Jahren das Projekt ‚Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule‘ konzipiert. Es hat das Ziel, junge Menschen zu sensibilisieren, genauer auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zu achten und Menschen mit psychi-schen Problemen vorurteilsfrei zu begegnen. (…) Manuela Richter-Werling gibt mit ihrem ver-dienstvollen Wirken einer ganzen Generation Mut und die Hoffnung, auch in solchen Lebensphasen, die persönlich schwierig sind, verstanden zu werden.”
Jedes Jahr zeichnet der Bundespräsident zum Tag der Deutschen Einheit Menschen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus, die sich in besonderer Weise um die Bundesrepublik verdient gemacht haben. Unter dem Motto »Bildung und Zusammenhalt fördern, Demokratie stärken«, werden dieses Jahr neben Manuela Richter-Werling 22 weitere Bürgerinnen und Bürger mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, u. a. den Schriftsteller Andreas Steinhöfel, den Physiker, Astronomen, Naturphilosophen und Wissenschaftsjourna-listen Harald Lesch sowie die Dirigentin Joana Mallwitz.
Wir freuen uns gemenisam mit Dr. Richter-Werling und gratulieren Ihr von Herzen zu dieser verdienten Würdigung!
Sie möchten mehr über unsere Beratungsplattform wissen oder über das Beratungsteam? Dann haben Sie bei der 7. KölnBonner Woche für Seelische Gesundheit die Gelegenheit dazu.
Natürlich online! Herzlich willkommen. Wir freuen uns.
[Zum Flyer]
Wie wir Ihnen vor zwei Wochen ankündigen durften, wird ab heute die psychosoziale Beratungslandschaft erweitert durch OBEON!
Entwickelt und durchgeführt von Menschen mit eigener Krisen- und Psychiatrieerfahrung, Angehörigen und Zugehörigen sowie psychosozialen und psychiatrischen Fachkräften bietet die digitale Beratungsplattform Orientierungshilfe und Beratung Online in seelischen Belastungssituationen.
Ziel ist das zeitnahe Aufzeigen von passgenauen Hilfen und Unterstützung sowie bei Wunsch direkten Verknüpfungsmöglichkeiten zu regionalen Hilfen.
Die datensichere, DSGVO-konforme und barrierefreie (WCAG 2.1) virtuelle Beratungsstelle ist per Sofort-Chat, integrierter E-Mail und Videochat-Funktion per offener Anfrage oder per Terminbuchung erreichbar.
Das Modellprojekt wird vom Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. durchgeführt und durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages bis Ende 2025 gefördert. Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., An Institut der Universität Greifswald, begleitet das Projekt wissenschaftlich. OBEON wird im Prozess durch einen Expertenrat, der aus Vertreterinnen und Vertretern der Sozialpsychiatrie, politischen Akteurinnen und Akteuren und Entscheidungspersonen politischer Verbände zusammengesetzt ist, begleitet und beraten.
Wenn Sie Interesse an weiteren Informationen haben, dann melden Sie sich gerne! Sie oder Ihre Organisation möchten sich am Beratungsteam beteiligen? Schicken Sie uns einen Nachricht: lindemann(at)psychiatrie.de
Wenn Sie Interesse an dem Verlauf des Projektes haben, können Sie den Newsletter des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V. sowie die Social-Media-Kanäle auf LinkedIn und Facebook abonnieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Team:
Martina Heland-Graef (Betroffene)
Irmela Boden (EX-IN Angehörigenbegleiterin)
Antje Buchhorn (Referentin Psychiatrie und psychosoziale Versorgung)
Matthias Thölen (Referent Digitales und Öffentlichkeitsarbeit)
Tina Lindemann (Projektleitung)
Fragen und Anregung gerne an:
lindemann(at)psychiatrie.de
Tina Lindemann (Projektleitung OBEON / stellv. Geschäftsführung Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V.)
Unter dem Motto „Aktiv werden und Hoffnung schaffen“ findet am Sonntag, 10. September 2023 der Welttag der Suizidprävention statt. Auf Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Vereinigung für Suizidprävention (International Association for Suicide Prevention, IASP) werden bereits seit 2003 jährlich am 10. September weltweit Veranstaltungen organisiert, die für das Thema sensibilisieren und Informationen vermitteln sollen.
Aktiv geworden ist auch der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V.: Am 1. September 2023 startete das Projekt GiBS („Gemeindepsychiatrie und ihr Beitrag zur Suizidprävention – Möglichkeiten, Bedarfe, Visionen“), das für ein Jahr aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit gefördert wird. Geplant sind eine Online-Befragung der Mitgliedsorganisationen des Dachverbands sowie Fokusgruppen- und Einzelinterviews mit Betroffenen, An-/Zugehörigen und Fachpersonen aus der Praxis. Die Ergebnisse sollen in die laufende politische Diskussion über die Entwicklung einer nationalen Suizidpräventionsstrategie einfließen.
Über den Projektverlauf werden wir regelmäßig informieren. Wer bereits jetzt Anregungen einbringen oder Fragen stellen möchte, kann sich an die Projektleiterin Dr. Elke Prestin wenden, E-Mail: prestin(at)psychiatrie.de.
Seit dem 21. März 2023 können Vereine auch ohne Regelung in der Satzung hybride oder digitale Mitgliederversammlungen einberufen. Der Bundestag hat einen geänderten Gesetzesentwurf des Bundesrates (Drs. 20/ 5585) am 09.02.2023 beschlossen. Er ist im Bundesgesetzblatt vom 20. März 2023 (BGBl. 2023 I, Nr. 72) veröffentlicht.
Bislang war gesetzlich vorgegeben, dass Beschlüsse eines Vereins grundsätzlich in einer Präsenz-Mitgliederversammlung gefasst werden müssen, durch die Corona-Pandemie war diese Regelung temporär gemäß § 5 Absatz 2 GesRuaCOVBekG jedoch außer Kraft gesetzt; es war Vereinen erlaubt, auch ohne entsprechende Satzungsgestaltung Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen digital oder hybrid stattfinden zu lassen. Zwischenzeitlich traten wieder die Regelungen vor Corona in Kraft.
In § 32 Abs. 2 BGB neu ist nun ausdrücklich geregelt, dass generell auch ohne entsprechende Satzungsregelung hybride oder digitale Mitgliederversammlungen möglich sind.
[Zum Bundesgesetzblatt vom 20.03.2023]
„Das war geil! Darf ich Sie umarmen?“ waren die ersten Worte einer Teilnehmerin, als der bunt geschmückte Wagen um die letzte Ecke am Bergischen Löwen einbog. Unter dem Motto „Mitten in der Gesellschaft?! – Da simmer dabei dat es prima!“ nahmen wir dieses Jahr mit Kamelle, Strüßjer, lautem Alaaf und großer Freude am Bergisch Gladbacher Karnevalsumzug teil.
Angeführt wurden wir dabei von unserer Leitfigur. Geschmückt mit einer grünen Schleife für mehr Akzeptanz von Menschen mit psychischen Erkrankungen ragte unser blaues Pferd Marco hervor.
Marco ist für uns ein Zeichen der Gemeinsamkeit! Es steht für die Hoffnung und das Freisein – und wo kann man besser eine bunte Gemeinschaft erleben, gelöst und ungetrübt man selbst sein als im Rheinischen Karneval?
Unsere jecke Karnevalsgemeinschaft zog mit blauen Fracks und schicken Zylindern singend durch die Straßen und wurde begleitet von einem Brauchtumswagen, auf dem Personen mit Mobilitätseinschränkungen Platz nehmen konnten. Mit dabei waren Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen, Nutzende, Mitarbeitende und Freunde der Kette e.V.
Doch nicht jeder wollte auf dem Wagen mitfahren, nur weil er oder sie nicht die ganze Strecke laufen konnte. So berichtet Lydia Milde: „Vor 50 Jahren sah ich den Gladbacher Zug das erste Mal. Ich hatte gerade am Karnevalssonntag meine Zwillingssöhne bekommen. Ganz oben vom Marienkrankenhaus sah ich den Zug. Ich war glücklich über meine süßen Babys und traurig, nicht beim Zug dabei zu sein. Dieses Jahr dafür nun mittendrin im Geschehen, als Teilnehmerin – im Rollstuhl! Es machte eine riesige Freude, den Trubel so hautnah mitzuerleben! ‚Kamelle, Kamelle‘ schallte es rundherum. Ein tolles Erlebnis mit der Kette.“
Gemeinsam an solchen Kultur- oder Brauchtumsveranstaltungen teilzunehmen und so die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern und Barrieren in Köpfen aufzubrechen ist uns ein großes Anliegen. Dank einer Förderung von Aktion Mensch konnten wir diese tolle Aktion gemeinsam verwirklichen.
Infolge der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie haben sich in den letzten Jahren die psychosozialen Belastungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland signifikant erhöht. Vor allem Essstörungen nahmen in den letzten drei Jahren in dieser Altersgruppe zu. Dieser auffällige Anstieg wird auch in dem kürzlich veröffentlichten DAK-Kinder- und Jugendreport für Mecklenburg-Vorpommern 2022 deutlich. So ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit einer erstmalig diagnostizierten Essstörung in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2019 und 2021 auf bis zu 50 % gestiegen.
In diesem Zusammenhang veranstaltet die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen Mecklenburg-Vorpommern am 07. Juni 2023 zwischen 09:30 und 15:30 Uhr an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow den Fachtag „Essen – Genuss oder Qual?“. Im Rahmen von Vorträgen geben mehrere renommierte Fachexpert*innen einen Einblick in die Häufigkeit, Symptome, Ursachen und Behandlung von Essstörungen. Darüber hinaus wird der Einfluss von sozialen Medien auf die Identitätsentwicklung von jungen Menschen und die besondere Situation in Mecklenburg-Vorpommern thematisiert.
Weitere Informationen finden Sie auch hier: https://www.lakost-mv.de/
[Programm herunterladen]
Das neue Video des BApK zum Thema Geschwister psychisch erkrankter Menschen erzählt eine Geschichte von Rückzug und Wiederbegegnung.
Wenn ein Bruder oder eine Schwester psychisch erkrankt ist, stecken die Geschwister mittendrin. Zwischen Wut und Mitgefühl, zwischen Rücksichtnahme und Frust. In diesem Video berichtet Wiebke S. von ihrer Situation als Schwester eines an einer Psychose erkrankten Bruders und erzählt, wie schwierig dies für Geschwister sein kann.
Die Dezember-Ausgabe der Online-Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V des Landesverbands Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ist veröffentlicht! Neben einem Rückblick zur diesjährigen Landesweiten Fachtagung Adoleszenzpsychiatrie enthält die Ausgabe zwei Fachbeiträge zur Geschichte der Sozialpädiatrie in Deutschland sowie zu den aktuellen Herausforderungen und fachlichen Anforderungen in der sozialraumorientierten Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Bundesteilhabegesetz.
Zudem informiert die Landesarbeitsgruppe Forensik des Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien über aktuelle Entwicklungen und geplante Aktivitäten im Jahr 2023. Weiterhin enthält die Ausgabe eine psychiatriebezogene Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2023 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie von seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen.
Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes und seiner Mitglieder.
[Zur Dezember-Ausgabe Sozialpsychiatrie M-V]
Das Projekt SeelenBürger ist eine Initiative des Landesverbands Gemeindepsychiatrie BW e. V., das bürgerschaftlich Engagierte und Ehrenamtliche in den Fokus stellt. Ziel des Projektes sind Wertschätzung und Zukunftsentwicklung des Ehrenamtes sowie eine Steigerung der Attraktivität dieser wichtigen Tätigkeit unter sich ständig verändernden Strukturen.
Die Broschüre „Ehrenamtliche in der Gemeindepsychiatrie“ wurde nun als Leitfaden für Organisationen und Interessierte veröffentlicht. Die im Rahmen regionaler Modellprojekte erlangten Erfahrungen sollen hierüber zur Verfügung gestellt werden, um
die Bemühungen weiterer Akteure zur Gewinnung und Bindung von Bürgerhelfer*innen zu unterstützen.
Neben der kostenfreien digitalen Ausgabe steht die Broschüre auch als Druckexemplar für 3,00 €* (Versandkosten und Bearbeitungsgebühr) zur Verfügung und kann per E-Mail unter info(at)gemeindepsychiatrie-bw.de bestellt werden.
Dr. phil. Elke Prestin, aktuell wissenschaftliche Referentin beim Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. im Modellprojekt „Gemeindepsychiatrische Basisversorgung“, wurde von der Deutschen Gesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP) für ihre Verdienste geehrt.
Im Rahmen der Jubiläumstagung zum 10-jährigen Bestehen der DFPP wurde Elke Prestin am 28. September 2022 die Ehrenmitgliedschaft überreicht. Frau Prestin ist damit die vierte Person, der diese Ehrung zuteil wird.
Das Team des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V. gratuliert Elke Prestin herzlich zu dieser Würdigung.
„Gut gemeint und gut gemacht? Umsetzung des BTHG in der Gemeindepsychiatrie“
03.–04.11.2022 | München
Das Bundesteilhabegesetz beschäftigt seit seiner Verabschiedung 2016 alle Akteur*innen der Eingliederungshilfe maßgeblich, bedeutet es doch einen tiefgreifendenden Systemwechsel hin zu mehr Personen- und Sozialraumzentrierung als – so der Bundesgesetzgeber - gemeinsame Aufgabe von Leistungsträgern und Leistungserbringern.
Doch wie sieht die gemeindepsychiatrische Realität für Nutzer*innen, Angehörige und Träger aus? Noch immer fehlen in vielen Regionen Landesrahmenverträge als wichtige Voraussetzung für eine angemessene Vergütung gemeindepsychiatrischer Leistungen; vielerorts stocken die Verhandlungen und die berechtigten Interessen von Nutzenden und Angehörigen drohen immer mehr in den Hintergrund zu treten.
Die diesjährige Tagung des DVGP beleuchtet daher Anspruch und Wirklichkeit gemeindepsychiatrischer Versorgungslandschaft aus Sicht von Akteur*innen aus Politik, Wohlfahrtspflege, Trägern und denen, für die dieses Gesetz gemacht wurde: den Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihre Angehörigen.
In Vorträgen, Workshops und Diskussionsforen werden Best-Practice Beispiele gemeindepsychiatrischer Arbeit vorgestellt und Lösungsansätze für eine erfolgreiche BTHG-Umsetzung im Sinne von Leistungsberechtigten und Leistungserbringern diskutiert. Ziel ist – ganz im Sinne des BTHG - die Verbesserung von Lebensqualität und sozialer Teilhabe von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen durch zeitnahe und unkomplizierte Hilfen durch vernetzte und auskömmlich finanzierte Anbieter der Gemeindepsychiatrie.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf die Begegnung und Diskussion mit Ihnen!
Vom 10. bis 20. Oktober 2022 nimmt die Woche der Seelischen Gesundheit in diesem Jahr unsere sozialen Beziehungen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Blick. Unter dem Motto „Reden hebt die Stimmung – Seelisch gesund in unserer Gesellschaft” setzt sich die Aktionswoche dafür ein, miteinander ins Gespräch zu kommen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Denn: Reden hilft und kann entstandene Gräben überwinden und zu einem neuen Miteinander beitragen.
Bundesweit finden zahlreiche Veranstaltungen sowohl digital als auch live vor Ort statt. Alle sind eingeladen, bei verschiedenen Veranstaltungsformaten und Aktionstagen die kleinen und großen Angebote der psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen in ihrer Umgebung kennenzulernen. Ob Vorträge, Workshops, Podcasts oder Kunstausstellungen, jährlich beteiligen sich rund 50 Regionen und Städte mit insgesamt über 400 Präsenz- und Online-Veranstaltungen.
Die Veranstaltungen der Aktionswoche sind in der Regel kostenfrei und richten sich an alle Generationen. Sie tragen dazu bei, Berührungsängste abzubauen und Betroffene sowie deren Angehörige einzubinden. Die Angebote wollen jeden motivieren, offen über seine Probleme zu reden, sich Hilfe zu suchen und vor allem Präventions- und Beratungsangebote in der Nähe kennenzulernen.
[Weitere Informationen zur Aktionswoche]
[Zur Veranstaltungsanmeldung]
In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserem Mitarbeiter und Kollegen Karl Wirtz, der am 24. Februar im Alter von 64 Jahren unerwartet verstorben ist.
Herr Wirtz arbeitete seit 16 Jahren in der Geschäftsstelle des Dachverbands Gemeindepsychiatrie im Bereich EDV und IT. Als gelernter Diplom-Informatiker war er für die Website des Verbands und die Mitgliederdatenbank zuständig und hat sich verantwortlich um die Serveradministration und die Technik der Mitarbeitenden gekümmert. Er wurde von seinen Kolleg*innen für seine Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit geschätzt.
Herr Wirtz war ein leiser, besonderer, freundlicher Mensch – eine gute Seele, die wir persönlich und fachlich vermissen werden. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen.
Im Namen des gesamten Teams der Geschäftsstelle und des Vorstands
Birgit Görres, Geschäftsführerin
Heute, am 27. Januar 2022, ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Wir gedenken an diesem Tag der vielen Menschen, die den „Euthanasie“-Verbrechen im Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind: mehrere hunderttausende Kinder, Männer und Frauen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Sie wurden vergast oder durch Medikamente getötet, an ihnen wurden "medizinische Versuche" verübt und sie wurden „Hungerbehandlungen“ unterzogen. Diese Menschenrechtsverletzungen geschahen unter der Prämisse, alles nach nationalsozialistischer Ideologie „Lebensunwerte“ zu vernichten. Europaweit wird von 300.000 Tötungen und 400.000 Zwangssterilisierungen ausgegangen.
Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, sendet zu diesem Gedenktag eine Videobotschaft. In diesem Video kommen auch zwei Kulturvermittlerinnen aus der Gedenkstätte Brandenburg an der Havel zu Wort. Sie werden aus einem berührenden Buch lesen: „Die Hempelsche“ von Elvira Manthey. Das Buch von Elvira Manthey ist ein Zeitzeugenbericht der im Jahr 1931 geborenen Frau. In der Anstalt in Brandenburg an der Havel wurden zwischen Januar und Oktober 1940 etwa 9.000 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen im Rahmen der so genannten „T4-Aktion“ ermordet. Nur 32 überlebten dieses Martyrium. Eine davon war Elvira Manthey.
[Zum Video in leichter Sprache]
[Zum Video in Alltagssprache]
Vorurteile und Ausgrenzung im beruflichen und privaten Umfeld sind für psychisch erkrankte Menschen und ihre Familien noch immer eine große Belastung. Der mit 10.000 Euro dotierte DGPPN-Antistigma-Preis zeichnet Projekte und Initiativen aus, die sich für eine nachhaltige Inklusion dieser Menschen einsetzen. Für das Inklusionsprojekt SOUL LALA wurde der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. in diesem Jahr mit dem ersten Preis und damit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet. Die Verleihung fand im Rahmen des DGPPN Kongresses am 27. November im CityCube Berlin statt. Nils Greve, Vorsitzender des Dachverbands Gemeindepsychiatrie nahm die Auszeichnung stellvertretend für das Projektteam von Prof. Dr. med. Arno Deister, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit entgegen. [mehr]
Bereits zum zweiten Mal legt das BBE ein Dossier vor, das Forderungen und Handlungsempfehlungen zivilgesellschaftlicher Organisationen zur Engagement- und Demokratiepolitik systematisch präsentiert. Insgesamt 57 Beiträge von Organisationen und Zusammenschlüssen umfasst die Publikation, die unter anderem unter Mitwirkung des Dachverbands Gemeindepsychiatrie entstanden ist.
Das BBE sieht es als seine Aufgabe, im Vorfeld von Bundestagswahlen die Vielfalt der Stimmen und politischen Handlungsempfehlungen allgemein zugänglich zu machen. Damit soll die Recherche zu organisationsbezogenen Positionierungen in der Engagement- und Demokratiepolitik erleichtert werden. Zugleich werden so die Konturen der relevanten Agenda bei der Vielfalt der Positionierungen erkennbar.
[Zum Dossier]
Wir freuen uns, Ihnen die Ergebnisse unseres 2019 gestarteten Projektes zur Anti-Stigma-Arbeit präsentieren zu können! Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit veröffentlicht der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. die Broschüre „‚Es ist normal - verschieden zu sein!' Aktuelle Arbeitsformen und Beispiele zur Anti-Stigma-Arbeit".
Die 220 Mitgliedsorganisationen des Dachverbands sind gemeindepsychiatrische Träger, welche lebensweltorientierte ambulante Leistungen für psychisch erkrankte Menschen aus unterschiedlichen Sozialgesetzbüchern anbieten, initiieren und sich in unterschiedlicher Weise an regionalen Anti-Stigma-Aktivitäten und Kampagnen zur Gesundheitsförderung bei seelischen Belastungen beteiligen. Diese Aktivitäten sind bislang nicht systematisch erfasst worden. Die vorliegende Broschüre stellt die Ergebnisse einer Umfrage unter den Mitgliedern des Dachverbands und einen Ausschnitt aus ihren erfolgreichen Anti-Stigma-Projekten dar. Ein kurzer Überblick über europäische Anti-Stigma-Aktivitäten ergänzt die Zusammenfassung. Der Bericht soll dazu anregen, eigene Projekte durchzuführen. Die hier dargestellten Projektergebnisse sollen Sie dabei unterstützen, Impulse geben und dieserart die erprobten Methoden, Materialien oder Kampagne-Elemente für andere gemeinnützige Organisationen nutzbar machen.
Die Broschüre können Sie über unser Archiv kostenfrei herunterladen.
[Zum Download]
Anlässlich der Zunahme von Arbeitsunfähigkeitstagen und beruflichen Frühberentungen aufgrund von psychischen Belastungen und diversen Bedarfen in der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen fand am 13.10.2021 im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit das Forum Arbeit und psychische Gesundheit statt.
An dem Forum beteiligten sich neben dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. verschiedene Akteur*innen und Kooperationspartner*innen wie das Berufsförderungswerk Stralsund, die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Dietrich Bonhoeffer Klinikums, der Gemeindepsychiatrische Verbund Mecklenburgische Seenplatte sowie das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V..
In einem Einstiegsvortrag beschäftigte sich Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) ausgehend von Krankenkassendaten zu beruflichen Fehlzeiten mit verschiedenen Erklärungsansätzen aus der Soziologie und psychiatrischen Epidemiologie, welche sich mit dem gesellschaftlichen Anstieg von psychischen Belastungen in der Arbeitswelt beschäftigen. Die niedrigen Wiedereingliederungszahlen von Menschen mit psychischen Belastungen auf den ersten Arbeitsmarkt, legen einen Bedarf an innovativen, ergänzenden und alternativen Reintegrationsangeboten nahe. Ausgehend von dieser Versorgungssituation stellte Antje Werner (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) zusammen mit weiteren Kooperationspartner*innen aus dem Berufsförderwerk Stralsund das Rehapro-Projekt "IPS - Zurück ins Berufsleben" vor, das sich mit der Implementierung des Supported-Employment-Ansatzes in Deutschland beschäftigt.
Die Beiträge können nun auf der Webseite des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. als Videos angesehen werden.
[Zu den Videobeiträgen]
Gemeinsam mit dem European Centre of Clinical Social Work e.V., der Fachhochschule Wien, dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Hochschule Neubrandenburg und dem Schweizer Fachverband Soziale Arbeit im Gesundheitswesen veranstaltet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. am 20. Mai 2022 die Fachtagung „Digitalisierung und neue Perspektiven in der psychosozialen Arbeit“.
Für die Gestaltung des Programms sind Sie herzlich eingeladen, Vorschläge für Vorträge oder Posterpräsentationen einzureichen, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Digitalisierung in der psychosozialen Arbeit und Beratung auseinandersetzen. Die Vorschläge können bis zum 31. Januar 2022 via E-Mail unter info(at)eccsw.eu eingereicht werden.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Das finale Tagungsprogramm und alle weiteren Informationen werden Anfang 2022 u. a. auf der Internetseite des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. (www.sozialpsychiatrie-mv.de) und des European Centre of Clinical Social Work e.V. (www.eccsw.eu) veröffentlicht.
[Zur Ankündigung]
Der Rückblick auf das Jahr 2020 ist auch beim Dachverband Gemeindepsychiatrie e. V. geprägt von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die uns bis heute weltweit beschäftigt. Nach wie vor gilt, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen besonders von der Pandemie betroffen sind. In dieser Situation kommt der Gemeindepsychiatrie eine wichtige Aufgabe zu. Mitarbeitende der gemeindepsychiatrischen Träger, Engagierte aus Selbst- und Bürger- hilfe sowie Angehörige tragen gemeinsam wesentlich dazu bei, den psychisch erkrankten Menschen einen stützenden Rahmen zu bieten. Sie leisten lebenswelt-orientierte Hilfen dort, wo sie benötig werden: im Wohnbereich, bei Arbeit/Beschäftigung, in der Gestaltung des Alltags.
Der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. setzt sich nachdrücklich dafür ein, dass diese Arbeit in Politik und Gesellschaft die nötige Anerkennung erfährt. Gemeinde-psychiatrie ist systemrelevant! Wirksame, überall verfügbare Hilfen für psychisch erkrankte Menschen und ihre Familien sind kein Luxus, , sondern sie sind gerade in der Krise ein Menschenrecht. Umso wichtiger ist es, dass die Leistungserbringer selbst die nötige Unterstützung erhalten, um finanziell sicher durch die Krise zu kommen. Die entsprechende Informations- und Lobbyarbeit ist uns ein wichtiges Anliegen. Auch unsere „Routine-Arbeit“ war und ist teils bis heute stark von der Pandemie beeinflusst. Viele Veranstaltungen konnten 2020 nicht wie gewohnt stattfinden. Technische Alternativen haben uns geholfen, in Kontakt und Austausch mit unseren Mitgliedern, den Kooperationspartnern und der Politik zu bleiben. Durch großes Engagement der Mitarbeitenden und die im Vorjahr begonnene Digitalisierung der Prozesse und Kommunikationswege blieb der Verband nicht nur arbeitsfähig, sondern baute eine langfristig zukunftsfähige Infrastruktur auf und aus.
Wenn wir auf dieses sehr besondere und fordernde Jahr 2020 zurückschauen, erfüllt es uns mit Stolz, dass wir auf vielen Ebenen eine sehr erfolgreiche Lobbyarbeit für die gemeindepsychiatrischen Träger und ihre vielfältigen Angebote leisten sowie die Selbsthilfe psychisch erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen unterstützen konnten. Ebenso konnten auch durch die Beteiligung zahlreicher Akteure aus der Mitgliedschaft in einigen aktuellen Projekten des Dachverbandes viele große und kleine Veränderungen angestoßen werden. Eine bereichernde Erfahrung in der Pandemie war der gute Zusammenhalt unserer Mitglieder und die rasche, kollegiale Kommunikation. Die Netzwerke mit unseren Mitgliedern und Kooperationspartnern erwiesen sich als erfreulich stabil und tragend.
Im Alter von 73 Jahren ist am vergangenen Samstag Ruth Fricke gestorben. Dies bestätigte der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener (BPE) mit, dessen Vorstand Frau Fricke bis zuletzt angehörte.
Die gebürtige Herforderin erkrankte 1986 zum ersten Mal an einer Psychose. Im Sommer 1994 gründete sie eine Selbsthilfegruppe für Psychiatrie-Erfahrene und arbeitete ab Herbst im Sprecherteam des Landesverbandes Psychiatrie-Erfahrener NRW mit. Es folgte ein jahrzehntelanges Engagement für die Rechte und die Selbstbestimmung psychisch erkrankter Menschen. Neben ihrer Tätigkeit im BPE war sie Gründungsvorsitzende des Behindertenbeirates des Kreises Herford, Mitglied der staatlichen Besuchskommission nach PsychKG NRW sowie Koordinatorin der Patientenvertreter für die Regierungsbezirke Detmold und Münster. 2004 war sie Gründungsmitglied des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit und seither Mitglied der Steuerungsgruppe. Zudem initiierte sie die jährlichen Gedenkveranstaltung des Kontaktgesprächs Psychiatrie für die Opfer der nationalsozialistischen Patientenmorde unter dem Titel "T4-Opfer nicht vergessen“. Nicht zuletzt war Frau Fricke bis 2014 im Vorstand des Dachverbands Gemeindepsychiatrie tätig.
Ruth Fricke war eine mutige Frau der klaren Worte, die mit ihren streitbaren Positionen für die Rechte Betroffener nicht selten aneckte. Nachhaltig erfolgreich wurde ihr Engagement dadurch, dass sie konstruktiv, zuverlässig und veränderungsorientiert mit den verschiedenen politischen und sozialen Akteuren zusammenarbeitete. Sie wollte dabei helfen, die Verhältnisse im Kleinen und Großen zum Positiven zu verändern – sei es in der Selbsthilfegruppe, in ihrer Heimatregion oder auf der Bundesebene. Trotz ihrer Erfolge blieb sie immer sehr bescheiden. Sie nahm sich zurück und stellte die Themen in den Vordergrund, für die sie sich einsetzte.
Der Nachwelt hinterlässt sie nicht nur die genannten Verdienste, sondern auch eine Stiftung für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung, an deren Etablieren sie in 2021 trotz schwerer Krankheit unermüdlich gearbeitet hatte und deren formelle Gründung sie noch kurz vor ihrem Tod erleben konnte.
Ruth Fricke hat besonders die Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener, aber auch die Gemeinde- und die klinische Psychiatrie geprägt. Vorstand, Geschäftsführung und Mitarbeitende des Dachverbands Gemeindepsychiatrie werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Den Hinterbliebenen sprechen wir unser tiefempfundenes Mitgefühl aus.
Starke Regenfälle haben in der letzten Woche für Hochwasser und Überschwemmungen vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gesorgt. Wenn Sie als Betroffene, Betroffener, als Helferin, Helfer oder als Augenzeuge unter den Folgen und Eindrücken leiden und auf psychologische Unterstützung angewiesen sind, bieten Ihnen die auf den Seiten des Psychiatrienetzes gesammelten Kontakt- und Beratungsangebote Unterstützung an. [mehr]
Auf einstimmigen Beschluss unseres Vorstandes hin hat der Dachverband Gemeindepsychiatrie die Erklärung "WIR für Menschlichkeit und Vielfalt" mitgezeichnet. Der gleichnamige Verbund aus Initiativen, Einrichtungen und Verbänden, die sich für Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung einsetzen, wendet sich gegen jegliche Form von Ausgrenzung und Diskriminierung. Er tritt ein für Menschlichkeit und Vielfalt und stellt sich klar gegen Nationalismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, wie sie von Parteien wie der Alternative für Deutschland (AfD) und anderen rechten Bewegungen gefördert werden. Der Dachverband positioniert sich klar mit dieser Initiative und möchte alle Mitglieder aufrufen, sich ebenfalls zu beteiligen!
Ein großer Dank geht an unser Mitglied PTV Sachsen für den Vorschlag der Mitzeichnung. An dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass dem Vorstand derlei Anregungen aus der Mitgliederschaft stets willkommen sind!
[Zur Erklärung]
„Wir arbeiten anwaltlich – und begleiten die Nutzer*innen dabei, ihre eigenen Interessen zu vertreten“, so formuliert es Dachverbands-Mitglied Sozialteam in seinem Leitbild. Entsprechend ist es immer ein wichtiges Anliegen des 1992 gegründeten sozialen Dienstleistungsunternehmen, Nutzer*innen die Möglichkeit zu geben, sich und ihre Anliegen zur Sprache zu bringen. Gerade die Corona-Pandemie hat auch für Menschen mit Psychiatrieerfahrung massive Auswirkungen. Wie sie dies als Betroffene erleben und was ihre Wünsche für die Zukunft sind, schildern eine Nutzerin und ein Nutzer im vom Sozialteam initiierten Video-Erfahrungsbericht.
Sprachwissenschaftlerin Dr. phil. Elke Prestin, aktuell wissenschaftliche Referentin beim Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. im Projekt „Gemeindepsychiatrische Basisversorgung schwerer psychischer Erkrankungen“, veröffentlichte kürzlich zwei Artikel, welche wir zur Verfügung stellen dürfen.
„(Selbst-)Ermächtigung in der Psychiatrie: Überlegungen zu Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen“ beschäftigt sich mit der Frage nach der Autonomie psychisch erkrankter Menschen und der Forderung von Selbsthilfe und progressiv professionell Tätigen, die (Selbst-)Ermächtigung von Betroffenen zentral in die Psychiatrie einzubinden. Empowerment und Recovery sind zentrale Begriffe dieses Artikels, der im Heft „Kerbe – Forum für soziale Psychiatrie 4/2020“ publiziert wurde.
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Der von Elke Prestin im Rahmen der APK-Jahrestagung am 28.–30. Oktober 2019 in Berlin gehaltene Vortrag „Handlungsbedarfe für eine bessere Psychiatrie“ konzentriert sich auf die Frage, wie eine Psychiatrie aussehen müsste, die Empowerment und Recovery ernst nimmt. Publiziert wurde die Niederschrift des Referats im von der Aktion Psychisch Kranke herausgegebenen APK-Tagungsband 46, „Qualität als Maßstab – Brennpunkte in der psychiatrischen Versorgung“.
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„Ambulante Krisendienste - Komplexleistungen der Gemeindepsychiatrie“
Seit vielen Jahren steht das Thema positiver Krisenbewältigung, die Beteiligung von Angehörigen, der Aufbau neuer Interventionen wie die Einführung des „Offenen Dialogs“ auf der Tagesordnung nicht nur unseres Fachverbandes. Das Ziel des Dachverbandes Gemeindespsychiatrie e.V. ist der Aufbau und die bundesweite regelfinanzierte Etablierung von ambulanten Krisendiensten unter Einbeziehung von Peer-Experten. Bei diesem Symposium wurden unterschiedliche, regional etablierte Good-Practice-Modelle zu Krisendiensten vorgestellt. [mehr]
Dabei stehen der seit vielen Jahren etablierte Berliner Krisendienst und der bayrische Krisendienst und ihre jeweilige Verknüpfung mit gemeindepsychiatrischen Trägern in einem besonderen Fokus. Weitere Beiträge des Symposiums sind die Konsequenzen der aktuellen Sozialrechtsänderungen für die vorhandenen und künftigen Krisendienste, sowie die Vermeidung von Zwang. Wie bei jeder unserer Symposien und ganz besonders bei dieser werden Psychiatrieerfahrene ihre Anforderungen sowie ihre Mitarbeit an Krisendiensten vorstellen.
Unser Verbandsmitglied Pfalzklinikum hat zusammen mit Mental Health Europe (MHE) und vielen weiteren engagierten Menschen die englischsprachige Broschüre "Mental health in times of the pandemic. 7 ways to cope with the crisis – 7 visions to reform the mental health care system" herausgegeben. Die Antwort auf COVID-19 muss lauten: Es ist Zeit für eine Reform der psychischen Gesundheitsversorgung. Der weltweite Ausbruch von COVID-19 zwang viele psychiatrische Dienste in ganz Europa zur Anpassung. Der Lockdown führte zu einer Unterbrechung vieler Dienste, die für das psychische Wohlbefinden der betroffenen Menschen entscheidend sind. In der Hochphase der Pandemie befragte MHE Mitglieder und Partner zu den Auswirkungen der Pandemie auf ihr Leben und ihre Arbeit und welche Maßnahmen sie ergreifen oder ergreifen können, um mit der Situation fertig zu werden - unter ihnen auch MHE-Vorstandsmitglied und Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke sowie Aktivistin Dominique de Marné.
[Broschüre herunterladen]
Die COVID-19-Pandemie bewegt zur Drucklegung des hier vorliegenden Berichts und sicher auch noch weit darüber hinaus die gesamte Bundesrepublik. In besonderem Maße betroffen vom Ausbruch des Corona-Virus und den von der Politik verordneten Beschränkungen im sozialen Miteinander sind Menschen mit psychischen Erkrankungen – weil sie oft durch die jahrelange Einnahme von Medikamenten oder Suchtmitteln und Begleiterkrankungen zur Risikogruppe zählen, aber auch weil die wachsenden Unsicherheiten und Kontaktbeschränkungen für sie mühsam erarbeitete seelische und soziale Strukturen gefährden.
Die Gemeindepsychiatrie setzt sich in diesen Zeiten dafür ein, Menschen mit Unterstützungsbedarf weiter dort in ihrer Lebenswelt zu helfen: im Wohnen, bei der Beschäftigung, in der Beratung, in der Gestaltung des Alltags. Mitarbeiter*innen bei den gemeindepsychiatrischen Trägern, aber auch Engagierte aus der Selbst- und Bürgerhilfe und Angehörige sorgen in der Krise durch persönlichen Einsatz, Solidarität und Kreativität dafür, dass sich Hilfsangebote an die Gegebenheiten anpassen, Schutzmaßnahmen eingehalten werden und trotz allen Widrigkeiten Menschen nicht in Isolation und noch tiefere Krisen abrutschen. Gemeindepsychiatrie ist für die Betroffenen – Menschen mit psychischen Krisen, Belastungen und schweren Erkrankungen – systemrelevant. Gleiches gilt für das Versorgungssystem. Wir setzen uns in diesen unsicheren Zeiten dafür ein, dass Politik und Gesellschaft das anerkennen. Dies ist heute so wichtig wie nie zuvor, steigt doch die Zahl der „Krisenerfahrungen“ durch Corona merklich an und wird dafür sorgen, dass seelische Schwierigkeiten und Erkrankungen immer mehr Menschen betreffen.
Wir setzen uns politisch dafür ein, dass Leistungserbringer sicher finanziert durch die Krise kommen, damit sie Menschen mit seelischen Problemen dabei helfen können, auch in schwierigen Zeiten an der Gesellschaft teilzuhaben. Inklusion ist kein Luxus, den man sich als Gesellschaft in ruhigen Zeiten gönnt, sondern auch in der Krise ein Menschenrecht.
Auch wenn die Gegenwart viel Aufmerksamkeit verlangt, so wollen wir dennoch diesen Jahresbericht dazu nutzen, auf das Jahr 2019 zurückzuschauen. Der Dachverband Gemeindepsychiatrie e. V. hat mit gemeinsam mit seinen Mitgliedern, Unterstützenden und Kooperationspartnern wieder viel bewegt. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns, wenn Sie mit Ihrem Engagement unseren Verband unterstützen.
Aufgrund der anhaltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens als Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland müssen wir leider unsere für den 9. und 10. Juni 2020 in München geplante Jahrestagung verschieben.
Sehr gerne hätten wir mit Ihnen gemeinsam zum wichtigen Thema "Ambulante Krisendienste realisieren – Komplexleistungen der Gemeindepsychiatrie sichern" diskutiert und auch abseits des Tagungsprogramms den gewohnt persönlichen Austausch gesucht.
Unserer Einschätzung nach wird die Ausrichtung von Veranstaltungen wie der unseren aber auch im Juni noch nicht wieder möglich sein. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste, Referent*innen und Mitarbeitenden hat für uns Priorität. Aus diesem Grund – und um Planungssicherheit für Sie und uns herzustellen – haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Dafür bitten wir um Ihr Verständnis. Alle bisher eingegangenen Anmeldungen werden storniert. Ihnen entstehen dadurch keine Kosten.
Die Tagung wird auf das Jahr 2021 verschoben. Das genaue Datum geben wir zu einem späteren Zeitpunkt bekannt. Über weitere Termine und Entwicklungen informieren wir Sie per E-Mail und auf unserer Website.
Wir wünschen Ihnen, Ihren Organisationen, Ihren Kolleg*innen und Familien viel Kraft und Solidarität in diesen schweren Zeiten – und vor allem Gesundheit.
Die Ausbreitung der CoViD-19-Pandemie und alle damit verbundenen Regelungen und Praktiken psychiatrischer Leistungserbringer sowie die aktuellen Distanz- und Kontaktregeln verändern die Lebenssituation und Bedürftigkeit von Menschen mit psychischen Krankheiten. Krankenhauspatienten wurden nach Hause entlassen; Werkstätten und Tageskliniken sowie sehr viele weitere SGB-V-Leistungen und komplementäre Angebote sind nicht verfügbar.
"Angesichts der hohen Dringlichkeit für Hilfe und Beratung ist absolut untragbar, dass ambulante psychiatrische Pflege diesen Personen nicht flächendeckend und unkompliziert telefonische Hilfen oder Videoberatung anbieten kann", erklären neben dem Dachverband Gemeindepsychiatrie die Bundesinitiative Ambulante Psychiatrische Pflege (BAPP) und die Deutsche Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP) in ihrem Brandbrief.
Gemeinsam mit der Bundesinitiative Ambulante Psychiatrische Pflege e.V. (BAPP) und der Deutschen Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege e.V. (DFPP) fordert der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. in einer aktuellen Stellungnahme die Kostenträger nachdrücklich dazu auf, die Richtlinie für psychiatrische häusliche Krankenpflege (pHKP) in der aktuellen Fassung umfänglich und konsequent in ihrer Genehmigungspraxis umzusetzen.
Wie bereits in unserer Stellungnahme vom 26.11.2018 ausgeführt, begrüßen wir die Überarbeitung der Richtlinie für psychiatrische häusliche Krankenpflege (pHKP) durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA, 2018) grundsätzlich. Auch nach unserer Kritik vom 19.12.2018 zeigt die Praxis nun aber vermehrt, dass die veränderte Richtlinie von vielen Kostenträgern noch nicht umfänglich umgesetzt oder auch falsch interpretiert wird. Die teilweise willkürlich anmutenden Argumentationen zur Verkürzung oder Ablehnung der verordneten Maßnahmen widersprechen gänzlich einer professionell-fachlichen Versorgung und auch der Richtlinie für pHKP. Außerdem sind sie nicht im Interesse der Versicherten, sondern diskriminieren diese, indem sie ihnen berechtigte Leistungen vorenthalten.
Nach einem intensiven Arbeitsprozess und der Zuleitung des Abschlussbericht an den Deutschen Bundestag stellt der Dachverband Gemeindepsychiatrie gemeinsam mit dem AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe, dem Institut für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie (igsp) und dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) am 9. März 2020 auf einer Fachtagung in Berlin den Abschlussbericht der Arbeitsgruppe Kinder psychisch kranker Eltern vor. Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Vertreter*innen aus Wissenschaft und Forschung, der Länder und der kommunalen Ebene und Mitglieder der Arbeitsgruppe werden auf verschiedenen Podien zu den Empfehlungen und zu ihren Erwartungen an die lenkungswirksame Umsetzung Stellung nehmen.
Weitere Informationen finden Sie im Tagungsprogramm [Link].
Anmelden können Sie sich auf der Website der AFET [Link].
Wir gratulieren unserer Mitgliedsorganisation Brücke Schleswig-Holstein gGmbH! Der gemeindepsychiatrische Träger zählt laut einer Befragung zu den zehn wertvollsten Arbeitgebern für das Gemeinwohl in Kiel. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bevölkerungsumfrage des Kölner Marktforschungsinstituts ServiceValue im Auftrag der Zeitschrift „WirtschaftsWoche“.
Die Marktforscher hatten die norddeutsche Bevölkerung nach der Bedeutung von insgesamt 2.158 Unternehmen für das Gemeinwohl befragt. Sie wollten herausfinden, welchen gesellschaftlichen Mehrwert die Betriebe für ihre unmittelbare Umgebung leisten. In dem Ranking landete die Brücke SH auf einem hervorragenden siebten Platz und erhielt damit die Auszeichnung „Wertvoller Arbeitgeber für das Gemeinwohl 2019“.
Die Brücke SH beschäftigt mehr als 700 Menschen und kümmert sich als gemeinnützige Gesellschaft um Menschen mit psychischen und seelischen Erkrankungen sowie um deren Angehörige und Interessierte. „Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung. Denn sie beweist, dass unser Wirken für die Gesellschaft auch von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen und wertgeschätzt wird“, sagt Wolfgang Faulbaum-Decke, Geschäftsführer der Brücke SH.
Die komplette Pressemeldung lesen Sie auf der Seite der Brücke SH.
„Es ist Zeit für einen neuen Aufbruch!“ Nichts weniger forderte Nils Greve, Vorsitzender des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V., in seinem Eröffnungsvortrag auf der Jahrestagung 2019 am 26. und 27. Juni in Hamburg. Mit dem bewusst provokanten Titel der Tagung „Grenzen überschreiten – Pflege, Teilhabe und Gemeindepsychiatrie“ hatte der Dachverband Gemeindepsychiatrie in Kooperation mit der Bundesinitiative Ambulante Psychiatrische Pflege e.V. (BAPP) und der Deutschen Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege e.V. (DFPP) nach zu Fachvorträgen, Workshops und einer regen Diskussion eingeladen. Das Ziel der Veranstaltung war es, aufbauend auf den neuen gesetzlichen Möglichkeiten durch das Bundesteilhabegesetz, die Pflegestärkungsgesetze und bei der psychiatrischen Häuslichen Krankenpflege gemeinsam Schnittmengen und Anknüpfungspunkte auszuloten und innovative Möglichkeiten zu finden, um dem Ziel sozialraumorientierter, passgenauer Komplexleistungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen ein weiteres Stück näher zu kommen. Am ersten Tag lag der Schwerpunkt auf dem Thema Pflege, am zweiten Tag wurde das Bundesteilhabegesetz behandelt. Hinzu kamen weitere Themen wie die Finanzierung von Krisendiensten, die Unterstützung Jugendlicher, der Einsatz von Social Media sowie eine weitere „Grenzüberschreitung“ in Gestalt von Profis mit Erfahrung als Patienten oder Angehörige. [mehr]
Am 5. Juni 2019 wurde in Berlin das Positionspapier "Es ist Zeit für einen neuen Aufbruch“ - Handlungsbedarfe zur Reform der psychosozialen Versorgung 44 Jahre nach der Psychiatrie-Enquete der Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt. Es liefert wichtige Impulse enthält für politische Weichenstellungen hin zu einer konsequenten personen- und bedarfsorientierten Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Das Positionspapier wurde auf Grundlage der Beratungen einer Expertengruppe im Rahmen des FES-Projekts „Weiterentwicklung der Qualitätsstrategie im deutschen Gesundheitswesen” erstellt. Daran mitgewirkt haben auch Nils Greve und Christian Zechert aus dem Vorstand des Dachverbands sowie Dr. Elke Prestin, Referentin im Projekt "Gemeindepsychiatrische Grundversorgung".
Positionspapier [herunterladen]
Am 26. März 2019 fand in den Räumlichkeiten der Fritz Thyssen Stiftung in Köln die Auftaktsitzung zur Gemeindepsychiatrischen Basisversorgung (GBV) statt. Die GBV ist ein vom Innovationsfonds der gesetzlichen Krankenkassen und des Gesundheitsfonds mit ca. 9 Millionen gefördertes Projekt. Sie ist das einzige psychiatrische Projekt im Förderbereich sozialleistungsträgerübergreifende Versorgungsformen, welches in dieser Periode gefördert wird. Alle Konsortialpartner nahmen an der konstituierenden Sitzung teil. Zu ihnen zählen Krankenkassen (Techniker, AOK Bayern, AOK Rheinland/Hamburg, GWQ ServicePlus AG), leistungserbringende Regionen (Augsburg, Berlin, Dresden, Essen, Mettmann, Mönchengladbach, München, Saarbrücken, Solingen, Viersen), die Gesellschaft für psychische Gesundheit in Nordrhein Westfalen gGmbH (GpG NRW), die Universität Ulm als forschendes Institut, der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. als Konsortialführer sowie die KKH als Kooperationspartner. [weiter]
Menschen mit einer psychischen Erkrankung werden in vielen Regionen in Rheinland-Pfalz sehr gut versorgt. Diese Tatsache ist eine Erkenntnis aus der Tagung am 29.03.2019 in der Rheinhessen-Fachklinik, wo sich ca. 70 Betroffene, Angehörige, Geschäftsführende von Kliniken und Organisationen, Ärzte und Fachkräfte trafen, um sich einen Überblick über die Versorgungslandschaft für psychisch erkrankte Menschen zu schaffen. Das ist in Rheinland-Pfalz bisher nicht so einfach, wie eine Karte von Rheinland-Pfalz zeigte, auf die alle Anwesenden kleine Fähnchen für den Standort ihrer Region steckten.
Viele große Träger, wie das Pfalzklinikum, die Rheinhessen-Fachklinik und andere Kliniken haben die Versorgungsverantwortung in ihren Regionen und bieten umfassende Möglichkeiten für Erkrankte. In anderen Regionen wiederum gibt es Träger der Gemeindepsychiatrie, die sehr gut miteinander zum Beispiel in Gemeindepsychiatrischen Verbünden organisiert sind. Gerade die Umsetzung der aktuellen Sozialrechtsreformen bergen für die Zukunft der gemeindepsychiatrischen Hilfen für die Träger eine Fülle von Herausforderungen. Eine Realisierung recovery- und lebensweltortientierter gemeindepsychiatrischer Hilfen scheint erst einmal durch die strukturellen Notwendigkeiten verlangsamt zu sein. In Umbruchzeiten ist es jedoch wichtiger denn je, sich zu vernetzen und auszutauschen um den notwendigen Schwung für die grundlegenden konzeptionellen Diskussionen zu entwickeln. [weiter]
Unsere neue Broschüre stellt Leuchtturmangebote von Hilfen für Familien vor, in denen ein Elternteil psychisch erkrankt ist. Entstanden ist die Veröffentlichung mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). In der Broschüre werden Aktivitäten gemeindepsychiatrischer Träger sowie eines psychiatrischen Krankenhauses vorgestellt, die seit vielen Jahren am Aufbau von konkreten Hilfen für diese Familien arbeiten. Sie haben interdisziplinäre Netzwerke geknüpft, um funktionsfähige, lebensweltorientierte und der Krankheitsbewältigung dienende Hilfen zu schaffen. Dabei spielen die Arbeit in multiprofessionellen Teams sowie der Aufbau einer verbindlichen Netzwerkstruktur für das gesamte Familiensystem eine wichtige Rolle. Gemeindepsychiatrische Träger, die im Dachverband Gemeindepsychiatrie organisiert sind, bieten meist Hilfen basierend auf unterschiedlichen Sozialgesetzbüchern an. Damit haben sie die Möglichkeiten, bei komplexen Bedarfen Unterstützung aus einer Hand anzubieten. Die im vorangegangenen BMG-Förderprojekt in den Jahren 2017 und 2018 gesammelten Erfahrungen werden mit dieser Veröffentlichung einer breiten Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht und unterstützen Träger beim Aufbau lebensweltorientierter Komplexleistungen. Zudem bieten wir umfangreiche Informationen zu Finanzierungswegen aus den Sozialgesetzbüchern und weitere Materialien zu den Leuchtturmprojekten zum Herunterladen an. [mehr]
Claudia Scheytt, Referentin für Behinderten- und Psychiatriepolitik beim Paritätischen Gesamtverband, schreibt in der Ausgabe 6/2018 der Zeitschrift "Der Paritätische" über die jüngesten Initiativen zum Home Treatment, die der Wohlfahrtsverband gemeinsam mit seinen Fachverbänden Dachverband Gemeindepsychiatrie und der DGSP auf dem Weg gebracht hat. Der Artikel betrachtet die Chancen und strukturelle Probleme bei der Umsetzung einer flächendeckenden ambulanten, aufsuchenden Behandlung von psychischen Erkrankungen und stellt die kürzlich erschienen Broschüre „Home Treatment - GEMEINSAM HANDELN“ vor.
Den Artikel können Sie [hier herunterladen].
Der Dachverband Gemeindepsychiatrie hat zusammen mit dem Paritätischen Gesamtverband und der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie die Broschüre „Home Treatment - GEMEINSAM HANDELN“ vorgestellt. Mit dieser Broschüre möchten die Verbände den Blick in eine Zukunft richten, in der Menschen mit psychischer Erkrankung Hilfen „wie aus einer Hand“ bekommen. In der Broschüre werden Denkanstöße für notwendige Änderungen, aber auch Anregungen und Umsetzungsmöglichkeiten für die Praxis aufgezeigt. Sie enthält außerdem einen Überblick über die aktuelle und äußerst heterogene Situation durch die Darstellung von Angeboten, deren wesentlichen Zielstellungen, Leistungen und grundlegenden Rechtsnormen.
Die Broschüre gibt einen Einblick und leistet eine Positionsbestimmung. [Broschüre herunterladen].
Zudem haben die beteiligten Verbände das Papier "Home Treatment - Positionsbestimmung und Forderungen" veröffentlicht. [Positionspapier herunterladen].
24.07.2018. "Wie können wir Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen angesichts der aktuellen Sozialrechtsreformen so gestalten, dass sie dem Wohl der Betroffenen dienen?" Diese Frage stand im Zentrum der Jahrestagung des Dachverbands Gemeindepsychiatrie im sommerlichen Dresden, die mit über 250 Teilnehmenden sehr gut besucht war und viel Raum für Diskussionen über aktuelle Fachfragen bot. Konsens bestand darüber, dass eine Vernetzung aller relevanten Akteure notwendig ist, um aus Schnittstellen echte Nahtstellen in der Versorgung zu machen. Grenzen zwischen den Sozialgesetzbüchern müssen dafür ebenso überwunden werden wie Grenzen zwischen den Professionen – etwa durch eine Bündelung von personenorientierten Komplexleistungen in der Gemeindepsychiatrischen Basisversorgung. Ansätze, wie dies vor dem Hintergrund von BTHG und PsychVVG gelingen kann, boten in Vorträgen und Diskussionen Fachleute aus der gemeindepsychiatrischen Versorgung, der medizinischen Behandlung, aus Pflege und Betreuung sowie aus Forschung und von Sozialverbänden. Die Tagung war damit einen wichtiger interdisziplinärer Knotenpunkt, um gemeinsam neue Lösungen entwickeln zu können. Dafür, dass die Vorstellungen der Profis stets an der Lebenswirklichkeit und den Anforderungen der Menschen orientiert bleibt, sorgten die kritischen Wortbeiträge von Vertreterinnen aus der Betroffenen- und Angehörigenselbsthilfe. [mehr]
SOUL LALA – Das Inklusionsprojekt des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V. für Jugendliche und junge Erwachsene
Wie geht es eurer Seele, was hält sie fit und was lässt sie in Krisen fallen? Diese und viele andere Fragen rund um das Thema „Seelische Gesundheit“ wollen wir im Projekt SOUL LALA (ehemals „Seelenleben“) mit jungen Menschen diskutieren. Vielfältig und multimedial, digital im Netz und analog vor Ort. Wir klären über psychische Erkrankungen auf, eröffnen neue Perspektiven und wollen Vorurteile abbauen. Vor allem aber möchten junge Menschen mit psychischen Schwierigkeiten als Erfahrungs-Experten stärken und sie erzählen lassen, was sie bewegt, auf welche Probleme sie im Alltag stoßen und was sie von einer inklusiven Gesellschaft erwarten.
Unser Ziel im Projekt ist es, gleichberechtige Teilhabe auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen zu befördern. Dazu wollen wir junge Menschen zusammenbringen - auf inklusiv ausgerichteten Aktionen und Veranstaltungen in sechs Projektregionen mit engagierten Mitgliedern des Dachverbands: Berlin (ajb GmbH), Dresden (PTV Sachsen), Kiel (Brücke-SH), München (gGmbH des Projektevereins), Wiesbaden (Werkgemeinschaft Rehabilitation Wiesbaden) und Zemmer (Barmherzige Brüder Schönfelderhof). Ob Informationstage an Schulen und Universitäten, Boxtrainig oder Yoga, Medien-Workshops, Filmfestivals, Theaterprojekte oder Handwerk mit anschließendem Verkauf im Online-Shop – wir bieten vielfältige Möglichkeiten für junge Leute, sich auszuprobieren und gemeinsam zu erleben, dass es normal ist, verschieden zu sein.
Junge psychisch erkrankte Menschen werden dabei als Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter gefördert und können so Selbstwirksamkeit und Empowerment erfahren. Wir wollen im Projekt die Themen junger Menschen kennenlernen, die Sprache der Zielgruppe sprechen und ihre Kommunikationswege nutzen. Eine Projektwebsite und Kanäle bei Facebook, Instagram und YouTube dienen deshalb als Knotenpunkt zur Darstellung unserer Aktivitäten und zur Interaktion mit den Nutzerinnen und Nutzern. Gefördert wird SOUL LALA von der Aktion Mensch Stiftung von 2017 bis 2022.
Mehr Informationen unter www.soullala.de
31.07.2017 Wichtige Zukunftsthemen der Jahrestagung 2017 waren der Aufbau von Home Treatment in Behandlungsnetzen, die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in den nächsten Jahren und die Veränderungen in der ambulanten Pflege. Um Wege zu finden, die anstehenden Reformen aktiv mitzugestalten, hatte der Dachverband Gemeindepsychiatrie am 21. und 22. Juni 2017 ins Bürgerhaus Zähringen nach Freiburg eingeladen und durfte bei hochsommerlichen Temperaturen mehr als 200 Teilnehmer begrüßen. Ob Bundesteilhabegesetz, Pflegestärkungsgesetze oder PsychVVG: In den kommenden Jahren werden zahlreiche Sozialrechtsänderungen Auswirkungen auf die Versorgung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen haben - und damit auf die Netzwerke und Angebote gemeindepsychiatrischer Träger. Die Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops der Tagung boten deshalb breiten Raum für Austausch von Fachexpertise und Positionen sowie zur Vernetzung und Strategieentwicklung. Veranstaltet wurde die Tagung zusammen mit der Freiburger Hilfsgemeinschaft. [weiter]