Über den Einzug der Digitalisierung in die psychiatrische Versorgung wurde am 11. November 2016 im Berliner Hotel Grenzfall diskutiert.
In der gut besuchten Fachtagung konnten sich die Teilnehmer, die teilweise eigens aus europäischen Nachbarländern angereist waren, zunächst in den Vorträgen unserer Referenten einen Überblick über die Historie, die notwendigen Qualitätskriterien und den Perspektiven von E-Mental-Health verschaffen. Im Anschluss folgte die Vorstellung von drei Programmen, die teilweise schon seit Jahren erfolgreich angeboten, genutzt und beforscht werden. Neben der Wissensvermittlung war es das Ziel der Veranstaltung, zu überpüfen, welche Anwendungsgebiete mit den neuen technischen Möglichkeiten abgedeckt werden können und wo die Grenzen der Anwendungen liegen sollten, damit Selbstbestimmung und Autonomie der Nutzerinnen und Nutzer als oberster Grundsatz sichergestellt werden kann. In der anschließenden intensiven Diskussion wurde deutlich, dass die Angebote bereits heute einen wichtigen Platz in der Versorgung von Menschen mit psychischen Problemen einnehmen, dass aber immer wieder zu überprüfen ist, für welche Krankheitsbilder sie unterstützend hilfreich sein können. Darüber hinaus müssten auch die Grenzen von E-Mental-Health anerkannt werden, an denen die therapeutische Intervention in Form des Face-to-Face-Kontakts unumgänglich ist.
Dr. Thomas Floeth, Vorstand Dachverband Gemeindepsychiatrie e. V.
Thomas Pirsig, Referent Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V., Köln
Marius Greuèl, Geschäftsführer MVZ PINEL, Berlin
Dr. Iris Hauth, Präsidentin Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde & Arztliche Direktorin und Regionalgeschäftsführerin des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee
Dr. Anne Moschner, Techniker Krankenkasse, Hamburg
Pavle Zagorscak, Freie Universität Berlin
Hanne Thiart, Geschäftsführerin GET.ON Institut, Hamburg
Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller, Leipzig
Die Teilnahme von Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung wurde ermöglicht durch die Förderung der Techniker Krankenkasse.