03.11.2017 Artikel zum Inklusionsprojekt "SOUL LALA"
Der Jugendliche, das unbekannte Wesen? Nicht selten ist es für Erwachsene schwierig zu verstehen, wie die junge Generation tickt. Dies gilt auch für die Gemeindepsychiatrie, deren Mitarbeiter oft eine, manchmal zwei Generationen von der Gruppe der "Teens" und "Twens" trennt. Bei der Planung von Unterstützungsangeboten soll diese Zielgruppe mit ihren Bedürfnissen deshalb in Zukunft stärken in den Blick genommen werden, um sich als Gemeindepsychiatrie besser an der Lebenswelt von jungen Menschen orientieren zu können. Um mehr darüber herauszufinden, wo junge Menschen heute stehen, was sie sich wünschen und was sie bewegen wollen, lohnt zunächst ein Blick auf die verschiedenen repräsentativen Jugendstudien, die in Deutschland durchgeführt werden. Deren Ergebnisse haben wir zum Start unseres jungen Inklusionsprojekts "SOUL LALA" zusammengefasst und möchten zur Diskussion einladen. [weiter]
Irrsinnig Menschlich e.V. begeistert seit mehr als 15 Jahren Jugendliche und junge Erwachsene mit Präventionsangeboten zur psychischen Gesundheit. Der Leipziger Verein macht psychische Krisen besprechbar. Damit greift er ein hochrelevantes gesellschaftliches Thema auf, das in Schule und Studium, Ausbildung und Beruf wenig Platz hat, Familien oft überfordert, persönliches Leid und immense volkswirtschaftliche Kosten verursacht. Irrsinnig Menschlich e.V. fördert ein gesellschaftliches Klima, in dem psychische Probleme nicht stigmatisiert, sondern akzeptiert werden, junge Menschen Schwierigkeiten überwinden und an ihren Erfahrungen wachsen können.
Die Programme von Irrsinnig Menschlich e.V. werden in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei umgesetzt.
Die Organisation und ihre Programme wurden mehrfach evaluiert und ausgezeichnet.
Kein Lebensalter ist so anfällig für Probleme, die die eigenen Lösungsmöglichkeiten übersteigen, wie die Jugendzeit! Seelische Krankheiten, Süchte und selbstschädigendes Verhalten beginnen in keiner Lebensphase so häufig wie in der Pubertät. Dennoch vergehen in Schnitt Jahre, bis Betroffene Hilfe suchen und finden. Die größte Hürde für sie ist die Angst, stigmatisiert zu werden.
Das Präventionsprogramm "Verrückt? Na und!" für Jugendliche ab Klasse 8 und ihre Lehrkräfte will diese Zeitspanne verkürzen, indem es psychische Krisen klassenweise besprechbar macht. Es besteht im Kern aus Schultagen zur seelischen Gesundheit und hilft jungen Menschen, ihre Not früher zu erkennen, sich nicht zu verstecken und Unterstützung anzunehmen. Damit erhöhen sich die Chancen auf Schul- und Ausbildungserfolg.
Die starke Wirkung von "Verrückt? Na und!" entsteht durch die Begegnung mit Menschen, die psychische Krisen erfahren und gemeistert haben.
2017 haben ca. 18.000 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Klassenlehrern "Verrückt? Na und!" - Schultage erlebt.
www.irrsinnig-menschlich.de/psychisch-fit-lernen
Das Programm ist Modellprojekt für die vorbildliche Umsetzung der Gesundheitsziele "Gesund aufwachsen" und "Depressionen verhindern". Es steht auf der Grünen Liste Prävention - CTC-Datenbank Deutschland für empfohlene Präventionsprogramme und hat das PHINEO-Wirkt-Siegel erhalten.
"Verrückt? Na und!" ist ein Programm von Irrsinnig Menschlich e.V. in Zusammenarbeit mit der BARMER und der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e.V. (GVG) des nationalen Kooperationsverbundes "gesundheitsziele.de". Die BARMER ist bundesweiter Präventionspartner für "Verrückt? Na und!".
Die operative Umsetzung erfolgt durch regionale Kooperationspartner, d.h. durch Träger der psychosozialen Versorgung, die eng mit kommunalen Hilfsangeboten vernetzt sind.
Das Projekt ist auch bei YouTube zu finden. Dort gibt das folgende Video einen Einblick in einen "Verrückt? Na und!"-Schultag.
Nach der Selbsteinschätzung Studierender wirken sich psychische Beeinträchtigungen am stärksten auf den Studienerfolg aus. Dazu kommt, dass nicht wenige Studierende das Studium bereits psychisch belastet beginnen. Professionelle Hilfe nutzen Studierende aus Angst vor Stigmatisierung meist erst dann, wenn der Leidensdruck schon stark zugenommen hat (Deutsches Studentenwerk, Beeinträchtigt studieren, 2012). Hilfen am Studienort sind Studierenden zu Beginn des Studiums kaum bekannt. "Psychisch fit studieren" richtet sich insbesondere an Studierende der Erstsemester und startete 2017 an 16 Hochschulstandorten in Deutschland. Das 90-minütige Forum hilft, psychische Krisen besser zu verstehen, Ängste und Vorurteile abzubauen, Studierende mit psychischen Schwierigkeiten zu stärken, Hilfsangebote am Studienort bekanntzumachen und Hochschulen zu bestärken, ein Klima zu schaffen, in dem es leichter fällt, über psychische Schwierigkeiten zu sprechen und Lösungen zu suchen.
www.irrsinnig-menschlich.de/psychisch-fit-studieren
"Psychisch fit studieren" ist ein Programm von Irrsinnig Menschlich e. V. in Zusammenarbeit mit der BARMER und Hochschulen. Die BARMER ist bundesweiter Präventionspartner.
Irrsinnig Menschlich e.V.
Erich-Zeigner-Allee 69-73
04229 Leipzig
28.07.2017 Der Weg hin zum Erwachsenwerden ist nicht leicht. Meist ist er mit einer Vielzahl von Hürden verbunden und läuft nicht selten mit unterschiedlichen seelischen Nöten ab. Deutsche wie internationale Untersuchungen legen nahe, dass rund ein Fünftel aller Jugendlichen psychische Auffälligkeiten zeigen. Etwa fünf Prozent der Heranwachsenden in Deutschland und anderen Industrienationen erkranken im weiteren Verlauf an gravierenden psychischen Störungen. Neben den unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen, der bipolaren Störung und schizophrenen Krankheitsbildern kann dies etwa eine Angststörung, eine Essstörung, eine Depression oder eine Störung des Sozialverhaltens sein. Frau Marion Keller sich mit diesem Thema befasst und dazu mehrere Gastartikel geschrieben. Damit hat sie gleichzeitig die Vorarbeiten für unser neues Inklusionsprojekt Seelenleben unterstützt. Den ersten Artikel zu den häufigsten psychischen Erkrankungen finden Sie [hier].
Seit vielen Jahren engagiert sich das Dachverbandsmitglied Hilfe für psychisch Kranke e.V. mit seinen Kinder- und Jugendprojekten "Seele trifft auf Schule" und "Sonnenkinder" mit nachhaltigem Erfolg für die Entstigmatisierung von psychische Erkrankungen und mit therapeutischen und päventiven Angebot für Kinder und Jugendliche von psychisch kranken Eltern. Dafür ist der Verein kürzlich sowohl vom Aktionsbündnis Seelische Gesundheit als auch der Bonner Tenten-Stigtung zwei Preisen ausgezeichnet worden. [weiter]
Neue Factsheets des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie zum Thema Versorgungs/Behandlungsangebote für Kinder und Jugendliche. Der Dachverband Gemeindepsychiatrie hat mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit und in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendpsychiatern & Psychotherapeuten drei neue Factsheets entwickelt, die Kindern und Jugendlichen, deren Eltern und Menschen aus ihrem Hilfesystem die Versorgungs- und Behandlungsmöglichkeiten der Kinder- und Jugendpsychiatern & Psychotherapeuten vermitteln. Sie können die Factsheets [hier] herunterladen.