Ausgangspunkt
In Deutschland gibt es viele Einzelangebote zur Onlineberatung, die jedoch kaum mit regionalen Hilfeangeboten und nur teilweise mit der Möglichkeit zu persönlichen Beratungen verknüpft sind.
Die Projektidee beruht auf der Einschätzung, dass die durch die Pandemie bekannter gewordenen und stärker genutzten digitalen Möglichkeiten eine neue und erweiterte Chance zur Erreichbarkeit von Hilfen in seelischen Krisen bieten.
Projektvorstellung
Das Projekt soll als ein niederschwelliges, online-gestütztes persönliches Beratungs- und Kriseninterventionsangebot mit gemeindepsychiatrischer Kompetenz als ein erster Ankerpunkt für Menschen in seelischen Belastungssituationen und ihre Angehörigen und Freunde aufgebaut werden.
Die Beratung soll Orientierung bieten zur Auffindung passgenauer Hilfen bei unklarem Hilfebedarf sowie eine Verknüpfungsmöglichkeit zu regionalen Hilfen in Krisen- und Belastungssituationen im Einzelfall anbieten.
Das Beratungsangebot wird von Erfahrungsexpert:innen und Angehörigen sowie von sozialpsychiatrischen Fachkräften über eine datensichere, DSGVO-konforme und nach WCAG 2.1 barrierefreie virtuelle Beratungsstelle stattfinden und soll durch eine Vielzahl an Medien per Chat, E-Mail und Videochat zu designierten Beratungszeiten oder per Terminbuchung angeboten werden.
Ziel des Modellprojektes ist ein verbesserter Zugang zu regionalen Hilfen – und Unterstützungsmöglichkeiten, insbesondere auch zum psychiatrischen Hilfesystem. Die Onlineberatung soll im Laufe des Jahres 2023 starten.
Über den anfänglichen Aufbau von Kooperationsstrukturen innerhalb der Mitgliedschaft des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V. und die Schaffung einer technischen Infrastruktur wird während der dreijährigen Projektlaufzeit ein digitales Beratungsnetzwerk mit verfügbaren regionalen Hilfen aufgebaut.
Weitere regional vernetzte Kooperationspartner:innen aus dem sozial- und gemeindepsychiatrischen Bereich sollen als Beteiligte gewonnen und in das Projekt integriert werden.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gefördert. Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V., An-Institut der Universität Greifswald wird das Projekt wissenschaftlich begleiten.
Wenn Sie Interesse an dem Verlauf des Projektes haben, können Sie unseren Newsletter oder unsere Social-Media-Kanäle auf LinkedIn und Facebook abonnieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Team
Tina Lindemann (Projektmanagerin)
Antje Buchhorn (Referentin Psychiatrie und psychosoziale Versorgung)
Matthias Thölen (Referent Digitales und Öffentlichkeitsarbeit)
Fragen und Anregung gerne an: lindemann(at)psychiatrie.de
Gemeinsam mit unserem rheinischen Landesverband AGpR führt der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. ein BMG- und BMFSFJ-gefördertes Doppelprojekt zur Förderung kommunaler Strukturen von Hilfen für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil durch. Aufeinander abgestimmt sollen die Projekte S.U.K.A. und KANON Arbeitshilfen zur Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung des kommunalen Unterstützersystems entwickeln.
Das Dachverbands-Projekt S.U.K.A. (Sensibilisierung und Unterstützung für kommunale Akteur*innen) setzt den Fokus hierbei auf die nachhaltige Umsetzung niedrigschwelliger, familienunterstützender Maßnahmen für Kinder aus sucht- oder psychisch belasteten Familien. In Zusammenarbeit mit Projektbeteiligten aus Duisburg, Pirmasens und Rostock sollen in erster Linie Informationsmaterialien für Entscheider*innen von Kommunen sowie Fachleute der verschiedenen Professionen erarbeitet werden.
Im Zentrum des AGpR-Projekts KANON (Kommunale Angebote und Netzwerke organisieren und nutzen) hingegen steht die Entwicklung eines kommunalen Gesamtkonzepts zu den verschiedenen Hilfen für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Besonders sollen hier die Netzwerke der Frühen Hilfen mit einbezogen werden. Das Augenmerk wird hierbei auf möglichst nahtlose Übergänge zwischen den Hilfesystemen der Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen gelegt, damit belastete Familien auch über das dritte Lebensjahr des Kindes hinaus bedarfsgerechte, niedrigschwellige Unterstützung erhalten.
Beide Projekte laufen in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen. Eine engere Kooperation mit den Frühen Hilfen für den Dachverband Gemeindepsychiatrie zu vereinbaren und mit Leben zu füllen, ist sowohl für die regionale gemeinsame Netzwerkarbeit als auch psychiatriepolitisch interessant, da es im Bereich der Frühen Hilfen gelungen ist, im SGB IX sozialgesetzbuchübergreifende Komplexleistungen gesetzlich zu verankern.
Vsl. Juli 2022 wird die projekteigene Homepage "Kommune für Familien" veröffentlicht, auf welcher wir die entwickelten Arbeitshilfen zur Verfügung stellen werden.
Gefördert durch die Lotterie GlücksSpirale führt der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. vom 01.03.2021 bis zum 31.12.2021 ein Digitalisierungsprojekt durch, welches die Ermöglichung von virtueller und digitalisierter Kommunikation mit Mitgliedsorganisationen und Fachöffentlichkeit zum Ziel hat.
Die Technik in der Geschäftsstelle des Dachverbands ist teilweise nicht auf dem neuesten Stand und daher die Kommunikation mit den Mitgliedern nur eingeschränkt digital möglich, was insbesondere in der derzeitigen Pandemie und der damit verbundenen Notwendigkeit von Home-Office-Möglichkeiten problematisch ist. Dank der Förderung durch die Lotterie GlücksSpirale ist der Dachverband in der Lage, die Hardware der Geschäftsstelle erheblich zu modernisieren und damit uneingeschränkt handlungsfähig zu bleiben.
Mit den gewährten Fördermitteln bezwecken wir die Anschaffung von technischer Ausstattung zur Ermöglichung respektive Verbesserung der virtuellen Kommunikation mit Mitgliedsorganisationen und Fachöffentlichkeit auf Bundesebene. Die Heimarbeit macht für uns zudem eine neue Art von Ausrüstung notwendig, so sind bespielsweise zusätzliche Bildschirme und ergonomisches Equipment essenziell für eine effiziente und gesundheitsgerechte Arbeit von Zuhause. Die sich immer stärker verbreitenden neuen Formen virtueller Kommunikation unter anderem auch mittels Videoaufnahmen machen zudem eine Grundausstattung für die Bearbeitung von Aufzeichnungsmaterial essenziell, welche wir den Mitarbeitenden unserer Geschäftsstelle bereitzustellen planen. Dieses technische Equipment soll vorderrangig eingesetzt werden zur Ausweitung unserer Öffentlichkeitsarbeit insbesondere auf unseren Social Media-Kanälen und in Arbeitsgruppen, um so auch während mit der Pandemie einhergehenden Einschränkungen zu allen Seiten eine Kommunikation in gewohntem Maße aufrechterhalten zu können.
Mit der Förderung durch die Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes NRW führt der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. vom 01.05.2020 bis zum 30.04.2023 ein Modellprojekt durch, welches die Resilienz von Vorschulkindern stärken soll.
Erzieher*innen in Kitas erleben, dass insbesondere Kinder mit einem psychisch belasteten oder erkrankten Elternteil Schwierigkeiten haben, sich zu integrieren und sich altersgemäß zu entwickeln. Oftmals sind sie zurückgezogen und können ihr Verhalten nur schlecht steuern. Die Erzieher*innen würden sie gerne gezielter dabei unterstützen, ihre Resilienz zu erhöhen.
Das zugrundeliegende Konzept der Resilienz beschreibt eine psychische Robustheit oder auch Widerstandsfähigkeit und kann als „positive Entwicklung unter ungünstigen Lebensumständen“ definiert werden. Die Resilienzforschung hat unterstützende Faktoren identifiziert, die zu einer eigenen psychischen Stabilität im weiteren Leben beitragen. Auch kleinere Kinder können von diesem Ansatz profitieren.
Das Projekt verfolgt zwei Ansatzpunkte:
1. In Kitas soll ein resilienzförderndes Programm mit dazugehörigen Materialien sowie Schulungen der Erzieher*innen entwickelt und erprobt werden. Um nicht zu stigmatisieren, sind alle Kinder in den teilnehmenden Kitas im relevanten Alter eingeladen, an dem resilienzstärkenden Programm teilzunehmen.
2. In einem zweiten Schritt sollen die Kinder präventiv gestärkt werden, indem die Erziehungs- und Beziehungskompetenzen und Resilienz der Eltern durch begleitende Elternabende und Schulungen in den Kitas gefördert werden. Hierzu werden innerhalb des Modellprojektes Konzepte für Elternabende entwickelt und getestet.
In den Schulungen soll thematisiert werden, welche Faktoren ein gesundes Aufwachsen von Kindern auch unter schwierigen Bedingungen fördern und welche elternseitigen Einstellungen, Fertigkeiten und Handlungen einen positiven Einfluss ausüben. Daneben wird auf eine verbesserte Stressbewältigung der Eltern eingegangen.
Ansprechpartner: Thomas Pirsig, Projektleiter. E-Mail: pirsig(at)psychiatrie.de
Mit dem Projekt sollen im Zeitraum von 2019 bis 2022 gemäß der S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ der DGPPN die „gemeindepsychiatrischen Systeminterventionen“ in ausgewählten Regionen erprobt werden. Die Zersplitterung entlang der einzelnen Sozialgesetzbücher soll damit überwunden werden. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Ziel ist es, besonders schwer erkrankte Menschen, die derzeit häufig durch die Maschen der Regelversorgung fallen, aufzufangen, für sie und mit ihnen und ihrem sozialen Umfeld einen individuellen, komplexen Hilfeplan zu entwickeln und hierdurch zur Reduktion stationärer Krankenhausaufenthalte, einer höheren Zufriedenheit mit der Versorgung und einer Verbesserung des Gesundheitszustands beizutragen. Weitere positive Nebeneffekte werden die Entlastung Angehöriger (soziales Umfeld) und Vermeidung der Verschlechterung oder Chronifizierung des Zustandes sein. Internationale Studien lassen erwarten, dass diese Effekte ermöglicht werden. Unter Einbeziehung des regionalen Versorgungssystems sollen möglichst breite Zugangswege geschaffen und der Zielgruppe zugänglich gemacht werden. Ein multiprofessionelles Team ermittelt den individuellen Versorgungsbedarf in einem ersten Assessment und unterstützt die Teilnehmer im Anschluss dabei, die geeigneten passgenauen Hilfen zu ermitteln und sie in Anspruch zu nehmen. Ein vierstufiger Krisendienst (Hotline, aufsuchender Dienst, Krisenwohnung, ärztlicher Hintergrund) steht ergänzend rund um die Uhr zur Verfügung. [Link zur Website der GBV]
Was denken junge Menschen über die seelische Gesundheit und psychische Erkrankungen? Was macht sie stark, was lässt sie in Krisen fallen? Um diese Fragen dreht sich SOUL LALA. Es kombiniert eine Onlinekampagne zur Aufklärung und Antistigma-Arbeit im Web, auf Facebook, Instagram und YouTube mit vielseitigen, inklusiven Kultur-, Sport- und Freizeit-Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Workshops vor Ort. Jungen Menschen, besonders solchen mit Krisenerfahrung, will SOUL LALA eine offene Plattform für ihre Perspektiven bieten und Austausch, Selbstwirksamkeit und Empowerment fördern. Kooperationspartner sind sechs Mitgliedsorganisationen des Dachverbands in Berlin, Dresden, Kiel, München, Wiesbaden und Zemmer in der Pfalz. Vor Ort bekommen die junge Menschen die Möglichkeit, die Projektinhalte aktiv zu gestalten und sogar als bezahlte Teammitglieder mitzuarbeiten. Für die Gemeindepsychiatrie soll das Projekt neue Kommunikationswege und Zugänge zur Zielgruppe der 16- bis 27-jährigen etablieren. Gefördert wird das von Juli 2017 bis Juni 2022 laufende Vorhaben von der Aktion Mensch Stiftung. [weiter zur Website von SOUL LALA]
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ambulante Behandlung (BAG AB) hält mit 37 Mitgliedern aus dem Dachverband Gemeindepsychiatrie bundesweit über 50 Verträge zur Besonderen Versorgung nach § 140a SGB V für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Verträge beziehen sich auf ambulante klinikvermeidende Krisenversorgung im Präventions-, Akut- und Nachsorgebereich. Die BAG AB organisiert bundesweit das größte ambulante Behandlungsnetzwerk der Besonderen Versorgung, mit einem Erfahrungspotential von mittlerweile über zehn Jahren. Sie begleitet die Vertragsentwicklung und stellt den Austausch über organisatorische und fachliche Vertragsumsetzung sicher. Insgesamt wurden auf Grundlage dieser Verträge zwischen 2009 und 2018 mehr als 30 000 Menschen mit psychischen Erkrankungen ambulant behandelt.
Die BAG AB wurde als BAG Integrierte Versorgung im Dezember 2010 auf Beschluss der Mitgliederversammlung des Dachverbands gegründet. Die BAG wurde 2018 umbenannt, da sie sich inzwischen auch weiteren Behandlungsangeboten aus den Arbeitsfeldern Soziotherapie, Ambulante Psychiatrische Pflege (APP), Online-Therapie usw. zugewandt und auch hier eine Austauschplattform für die Verbesserung der Situation psychisch erkrankter Menschen aus dem SGB-V–Bereich bereitgestellt hatte.
Im Jahre 2020 sind als weitere Kostenträger noch die Beihilfe sowie private Krankenkassen hinzugekommen. Hier wurde eine gesonderte Vereinbarung geschlossen, so dass nun die Komplexleistungsangebote auch allen beihilfeberechtigten Menschen zur Verfügung stehen. Die BAG AB koordiniert hier die notwendigen Schritte für ein bundesweites Ausrollen des Angebotes.
In der Bundesarbeitsgemeinschaft Eingliederungshilfe (BAG EGH) befassen sich die Mitgliedsorganisationen des Dachverbands Gemeindepsychiatrie seit 2015 mit den anstehenden Veränderungen im Sozial- und Gesundheitsrecht durch das am 1.1.2017 in Kraft getretene Bundesteilhabegesetz. Zentrale Aufgabe der BAG EGH ist es, Strategien zu entwickeln, mit denen gemeindepsychiatrische Leistungserbringer auf geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen reagieren können, juristische Fragen zu erörtern und die Mitarbeitenden der Träger bei den anstehenden Umwälzungen mitzunehmen und zu motivieren.
Im Online-Atlas „Hilfen der Gemeindepsychiatrie“ unter http://dvgp.mapcms.de stellen wir die deutschlandweiten, lebensweltorientierten Angebote aller Mitglieder des Dachverbands dar und machen sie damit ganz konkret für Nutzerinnen und Nutzer zugänglich. Ermöglicht wurde der Atlas durch eine Förderung der DAK. Ob Beratung, Behandlung, Wohnen, Selbsthilfe oder Bürgerschaftliche Engagement – mittlerweile sind ca. 1.500 Angebote unserer Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen auf der Karte zu finden, die in 2018 ein umfassendes technisches Update erhalten hat und nun auch auf mobilen Endgeräten einfach zu nutzen ist.
Mit dem Pilotprojekt "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen" verfolgt der Paritätische Wohlfahrtsverband das Ziel, wegweisende Impulse zur Inklusion psychisch kranker Menschen im Bereich Wohnen zu geben. Dies geschieht im Dialog und in Abstimmung mit den ihm angeschlossenen Selbsthilfeorganisationen, den überregionalen Fachverbänden und den Paritätischen Landesverbänden. Der Dachverband Gemeindepsychiatrie ist für die Evaluation des Projekts verantwortlich. Auf lokaler Ebene wird das Projektvorhaben an vier Modellstandorten umgesetzt. Das Modellprojekt wird von der Stiftung Deutsche Behindertenhilfe gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt fünf Jahre und endet am 31.Oktober 2019. Weitere Informationen finden Sie auf der [Website des Paritätischen].