Am 1. September 2023 startete das Projekt GiBS („Gemeindepsychiatrie und ihr Beitrag zur Suizidprävention – Möglichkeiten, Bedarfe, Visionen“), welches vom Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. bis einschließlich August 2024 durchgeführt und durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird.
Das Forschungsprojekt legt den Schwerpunkt auf die Identifikation und Beschreibung der aktuell vorhandenen, der tatsächlich nötigen sowie der künftig möglichen strukturellen und konzeptionellen Beiträge gemeindepsychiatrischer Träger zur Suizidprävention.
Hierzu wird im ersten Schritt eine Online-Befragung unter den aktuell rund 200 Mitgliedsorganisationen des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V. durchgeführt. Anschließend werden wir über leitfadengestützte Fokusgruppen- und Einzelinterviews die Erfahrungen und Bedarfe von Betroffenen, An-/Zugehörigen sowie Fachpersonen aus der Praxis ermitteln.
Ein weiterer Projektbaustein ist die umfassende Recherche zu Onlinehilfen für Menschen mit Suizidgedanken. In diesem Kontext sollen insbesondere mögliche Verknüpfungen zum Projekt OBEON (Onlineberatung für Menschen in seelischen Belastungs- und Krisensituationen) und seiner Beratungsplattform identifiziert werden.
Das Projekt GiBS ist partizipativ und praxisnah ausgerichtet. Die einzelnen Schritte werden mit Expertinnen und Experten aus Erfahrung (Betroffene und An-/Zugehörige) sowie mit langjährig in der Gemeindepsychiatrie tätigen Fachpersonen abgestimmt.
Angesichts der besonderen Sensibilität der Thematik legen wir höchsten Wert auf Datensicherheit und DSGVO-Konformität. Zudem treffen wir alle uns möglichen Vorkehrungen, damit das Wohlbefinden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Interviews gesichert ist.
Die Projektergebnisse möchten wir vielfältig nutzen: Erstens ist eine wissenschaftliche Aufbereitung und Veröffentlichung geplant. Zweitens werden wir die gewonnenen Erkenntnisse in die aktuelle Entwicklung einer nationalen Suizidpräventionsstrategie einbringen. Dazu hat uns das Bundesministerium für Gesundheit ausdrücklich eingeladen. Ein dritter Aspekt liegt uns darüber hinaus besonders am Herzen: Wir möchten die Projektergebnisse in die Gemeindepsychiatrie zurückspiegeln und interne Entwicklungsprozesse anstoßen. Dazu kann, je nach Projektverlauf und Resultaten, auch die Erstellung von konkreten Materialien gehören.
Über den Projektverlauf werden wir regelmäßig informieren. Wir freuen uns auf Ihre Mitwirkung und auf den Austausch mit Ihnen!
Wer Anregungen einbringen oder Fragen stellen möchte, kann sich gerne an die Projektleiterin Dr. Elke Prestin wenden: prestin(at)psychiatrie.de.
Team:
Lisa Burzywoda (Referentin)
Dr. Elke Prestin (Projektleitung)
Melanie Schock (Referentin)
Wie wir Ihnen vor zwei Wochen ankündigen durften, wird ab heute die psychosoziale Beratungslandschaft erweitert durch OBEON!
Entwickelt und durchgeführt von Menschen mit eigener Krisen- und Psychiatrieerfahrung, Angehörigen und Zugehörigen sowie psychosozialen und psychiatrischen Fachkräften bietet die digitale Beratungsplattform Orientierungshilfe und Beratung Online in seelischen Belastungssituationen.
Ziel ist das zeitnahe Aufzeigen von passgenauen Hilfen und Unterstützung sowie bei Wunsch direkten Verknüpfungsmöglichkeiten zu regionalen Hilfen.
Die datensichere, DSGVO-konforme und barrierefreie (WCAG 2.1) virtuelle Beratungsstelle ist per Sofort-Chat, integrierter E-Mail und Videochat-Funktion per offener Anfrage oder per Terminbuchung erreichbar.
Das Modellprojekt wird vom Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. durchgeführt und durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages bis Ende 2025 gefördert. Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., An Institut der Universität Greifswald, begleitet das Projekt wissenschaftlich. OBEON wird im Prozess durch einen Expertenrat, der aus Vertreterinnen und Vertretern der Sozialpsychiatrie, politischen Akteurinnen und Akteuren und Entscheidungspersonen politischer Verbände zusammengesetzt ist, begleitet und beraten.
Wenn Sie Interesse an weiteren Informationen haben, dann melden Sie sich gerne! Sie oder Ihre Organisation möchten sich am Beratungsteam beteiligen? Schicken Sie uns einen Nachricht: lindemann(at)psychiatrie.de
Wenn Sie Interesse an dem Verlauf des Projektes haben, können Sie den Newsletter des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V. sowie die Social-Media-Kanäle auf LinkedIn und Facebook abonnieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Team:
Martina Heland-Graef (Betroffene)
Irmela Boden (EX-IN Angehörigenbegleiterin)
Antje Buchhorn (Referentin Psychiatrie und psychosoziale Versorgung)
Matthias Thölen (Referent Digitales und Öffentlichkeitsarbeit)
Tina Lindemann (Projektleitung)
Fragen und Anregung gerne an:
lindemann(at)psychiatrie.de
Tina Lindemann (Projektleitung OBEON / stellv. Geschäftsführung Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V.)
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ambulante Behandlung (BAG AB) hält mit 37 Mitgliedern aus dem Dachverband Gemeindepsychiatrie bundesweit über 50 Verträge zur Besonderen Versorgung nach § 140a SGB V für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Verträge beziehen sich auf ambulante klinikvermeidende Krisenversorgung im Präventions-, Akut- und Nachsorgebereich. Die BAG AB organisiert bundesweit das größte ambulante Behandlungsnetzwerk der Besonderen Versorgung, mit einem Erfahrungspotential von mittlerweile über zehn Jahren. Sie begleitet die Vertragsentwicklung und stellt den Austausch über organisatorische und fachliche Vertragsumsetzung sicher. Insgesamt wurden auf Grundlage dieser Verträge zwischen 2009 und 2018 mehr als 30 000 Menschen mit psychischen Erkrankungen ambulant behandelt.
Die BAG AB wurde als BAG Integrierte Versorgung im Dezember 2010 auf Beschluss der Mitgliederversammlung des Dachverbands gegründet. Die BAG wurde 2018 umbenannt, da sie sich inzwischen auch weiteren Behandlungsangeboten aus den Arbeitsfeldern Soziotherapie, Ambulante Psychiatrische Pflege (APP), Online-Therapie usw. zugewandt und auch hier eine Austauschplattform für die Verbesserung der Situation psychisch erkrankter Menschen aus dem SGB-V–Bereich bereitgestellt hatte.
Im Jahre 2020 sind als weitere Kostenträger noch die Beihilfe sowie private Krankenkassen hinzugekommen. Hier wurde eine gesonderte Vereinbarung geschlossen, so dass nun die Komplexleistungsangebote auch allen beihilfeberechtigten Menschen zur Verfügung stehen. Die BAG AB koordiniert hier die notwendigen Schritte für ein bundesweites Ausrollen des Angebotes.
In der Bundesarbeitsgemeinschaft Eingliederungshilfe (BAG EGH) befassen sich die Mitgliedsorganisationen des Dachverbands Gemeindepsychiatrie seit 2015 mit den anstehenden Veränderungen im Sozial- und Gesundheitsrecht durch das am 1.1.2017 in Kraft getretene Bundesteilhabegesetz. Zentrale Aufgabe der BAG EGH ist es, Strategien zu entwickeln, mit denen gemeindepsychiatrische Leistungserbringer auf geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen reagieren können, juristische Fragen zu erörtern und die Mitarbeitenden der Träger bei den anstehenden Umwälzungen mitzunehmen und zu motivieren.
Im Online-Atlas „Hilfen der Gemeindepsychiatrie“ unter http://dvgp.mapcms.de stellen wir die deutschlandweiten, lebensweltorientierten Angebote aller Mitglieder des Dachverbands dar und machen sie damit ganz konkret für Nutzerinnen und Nutzer zugänglich. Ermöglicht wurde der Atlas durch eine Förderung der DAK. Ob Beratung, Behandlung, Wohnen, Selbsthilfe oder Bürgerschaftliche Engagement – mittlerweile sind ca. 1.500 Angebote unserer Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen auf der Karte zu finden, die in 2018 ein umfassendes technisches Update erhalten hat und nun auch auf mobilen Endgeräten einfach zu nutzen ist.
Mit dem Pilotprojekt "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen" verfolgt der Paritätische Wohlfahrtsverband das Ziel, wegweisende Impulse zur Inklusion psychisch kranker Menschen im Bereich Wohnen zu geben. Dies geschieht im Dialog und in Abstimmung mit den ihm angeschlossenen Selbsthilfeorganisationen, den überregionalen Fachverbänden und den Paritätischen Landesverbänden. Der Dachverband Gemeindepsychiatrie ist für die Evaluation des Projekts verantwortlich. Auf lokaler Ebene wird das Projektvorhaben an vier Modellstandorten umgesetzt. Das Modellprojekt wird von der Stiftung Deutsche Behindertenhilfe gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt fünf Jahre und endet am 31.Oktober 2019. Weitere Informationen finden Sie auf der [Website des Paritätischen].